Wanderfreizeit im Fichtelgebirge / Nordbayern - 2005
Kannst du wenig oder gar nichts seh'n,
rat ich dir zum Bergwandern zu geh'n.
Wir Blinden sind stark und zäh,
viel zäher als die Sehenden meinen.
Wir klettern gerne in die Höh,
sind wir auch an der Leinen.
Zu wandern in Gottes freier Natur
ist Labsal für Herz und Seele.
Ich spüre die Sonne, den Wind -
und dich an der Schnur -
und freu mich, dass ich noch lebe!
Elisabeth Sch., blind
Von nah und fern trafen wir in Bayreuth ein, um gemeinsam nach
Bischofsgrün zu fahren. Im Hotel "Siebenstern", dem
gemütlichen Zuhause von Horst, wurden wir mit Sekt empfangen und
machten uns gegenseitig bekannt. Bei der Erkundung von
Bischofsgrün und Umgebung überraschte uns schon der erste
Regenguss und die Sonne traute sich nur wenig heraus. Die Wanderungen
im hügeligen Fichtelgebirge führten uns zum Beispiel zum
Ochsenkopf und zum Schneeberg. Die Wege waren abwechslungsreich, zum
teil steinig und wurzelig, so dass wir uns manchmal beinahe wie im
Hochgebirge fühlten! Unsere Abschlusswanderung wird uns morgen zur
Weissmainquelle führen. Das Wetter zeigte sich in diesen Tagen
freundlicher als im Wetterbericht angekündigt und wir sind
gespannt, welche Überraschungen es morgen für uns
bereithält. Die große Harmonie in der Gruppe ließ uns
viel zusammen lachen! Ein großes Dankeschön für Horst
und Waltraud, die uns ihre Heimat eindrucksvoll zeigten und uns mit
Hilfe ihrer Angehörigen und Freunde rundum verwöhnten.
Elisabeth Sch., blind , Reinhold K.,
sehbehindert, Bettina H., sehend
Horst und Waltraud Zinnert ist es ein Anliegen allen Lesern
mitzuteilen, dass diese Wanderwoche erst durch Hilfe einiger
Bischofsgrüner zu einem echten Erlebnis werden konnte. Ansonsten
hätte die Wanderwoche mangels sehender Begleitung abgesagt werden
müssen!