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zur Navigation Inhalt überspringen Tandemwoche im Burgenland, 27. August bis 3. September 1994

Durch meine immer hilfsbereiten Nachbarn und lieben Freunde, Willi Aneter und Viktoria Stasta, wurde ich auf die Blinden-Tandem-Woche aufmerksam gemacht. Überglücklich war ich, dass ich für mich daheim eine Vertretung fand und somit, wenn auch erst am Montag, nach Mörbisch nachkommen konnte.

Bin ziemlich müde angekommen - die Radler-Gruppe kam auch gerade von ihrer ersten längeren Tour in die Pension "Iker" heim - und habe mich gleich wohlgefühlt. Viele Leute wurden mir vorgestellt - ich konnte mir gar nicht so viele Namen auf einmal merken.

Es war für mich eine ganz neue Erfahrung, mit Blinden zusammen zu sein. Ich hatte mir dies viel schwieriger vorgestellt; ich war erstaunt, wie unkompliziert das Zusammensein wurde.

Mit herrlicher Musik und Gesang von Agnes und Bernadette wurde ich am Dienstag Morgen geweckt.

Untrainiert wie ich war, trat ich am Dienstag nun meine 1. Tour an; gleich 80 km, auf der österreichischen Seite des Neusiedler Sees.

Willi Aneter, der diese Woche für uns alle bestens organisiert und vorbereitet hat, musste leider wegen einer ganz argen Erkältung das Bett hüten und im Quartier zurückbleiben.

Michi Grilnberger, der schon am Vorabend und noch am Morgen Räder reparierte, fuhr mit einer Eselsgeduld mit dem Auto nach - versorgte uns zwischendurch mit köstlichem, frischem Obst und mit Getränken.
  Auf mich musste die Gruppe oft warten, weil ich das Radeln nicht gewöhnt bin und langsam, jedoch ganz ausdauernd war. - Es wurde mir nachgesagt: "Annemarie ist wie ein Roboter!"

Besonders nett war die Kutschenfahrt nach Rust zur Weinkost - Bernadette und Agnes spielten auf ihren Instrumenten fesch auf, und wir sangen lustig dazu. Es gab auch den sogenannten "harten Kern", der nach dem Abendessen noch auf ein Eis und dann noch auf ein Glaserl zum Heurigen einkehrte, wo oft heiß diskutiert und viele lustige Witze erzählt wurden.

Ich musste am Freitag schon heimfahren und saß in Sopron schon auf Nadeln - wer jetzt mit mir etwas früher heimradeln wird!? Alles klappte ganz hervorragend. Bedaure natürlich sehr, dass ich bei der 2. fröhlichen Kutschenfahrt am Abend nimmer dabei war, wo Michi und Monika für jeden Teilnehmer eine nette Aufmerksamkeit vorbereitet hatten, Waltraud und Bernadette eine herrliche, auf die Tandemwoche passende Litanei sangen.

Ich hoffe, dass ich wieder einmal an einer Woche teilnehmen kann und mit so fröhlichen Freunden zusammen sein werde!

Annemarie Glaser, Altaussee (sehend)