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zur Navigation Inhalt überspringen Bergsteigen in Imst / Tirol - 1998

Für uns war es das erste Mal, und wir stellten uns die Frage, warum wir so etwas nicht machen sollten. "Trau dich nur!" Das war das Motto, das uns die ganze Woche begleitete, und so beschlossen wir, jene Freizeit mit Blinden und Sehbehinderten in Imst zum Bergwandern zu nützen.
Mit recht guter Laune und positiven Erwartungen trafen wir am Samstagnachmittag an unserem Bestimmungsort ein. Ich weiß es noch wie heute und dachte mir: "Hip, hip, hurra, das wird was werden, so viele Gesichter und Namen auf einmal!" Aber nach kurzen Begegnungen, Kontakten mit Worten und Händen sowie dem ersten Vortrag von Christl wurde die Hemmschwelle schon ein bißchen überwunden. Zaghaftigkeit war trotzdem am Anfang unsere Stärke. Naja, aber wir hielten fest an unserem Motto: "Warum nicht, trau dich nur!" Und so vergingen die schönen Tage mit viel Sonnenschein in den Bergen Tirols.
Wir fanden es einfach toll, wie mit Menschen, ob blind oder sehend, in so kurzer Zeit eine unglaubliche Freundschaft entstand. Woran liegt so etwas? Liegt es an den Bergen oder dem gemeinsamen Singen und Musizieren oder an der Blindenhündin Josi, die uns manchmal einen kleinen Streich lieferte und uns auch sonst oft zum Lachen brachte? Ein besonderer Grund war auch dieses christliche Verhalten, Denken und Tun, das uns aufgefallen ist. So viel Schönes, das nicht aufgezwungen wurde! Man hatte das Gefühl, man ist so wie man oft gerne sein möchte. Wir fanden es echt toll, einfach vui-guat, wie wir es in der Steiermark zu sagen pflegen.
Wir werden wieder dabei sein, natürlich unter unserem Motto: "Warum nicht, trau dich nur!" Gott, dem Herrn, wollen wir danken, daß wir, jene neu Hinzugekommenen, so ein lebendiges, manchmal auch schwieriges, aber aufregendes Erlebnis haben durften.
Bis bald!

Fritz, Gabi, sehend