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zur Navigation Inhalt überspringen Tandemwoche in Ohlsdorf / Oberösterreich vom 04. bis 11. September 2022

Liebe TandemianerInnen, "Diese Woche ist für mich ein Risiko" meinte Fred. So verließen Peter und ich unsere Kärntner Komfortzone um das Risiko dieser Woche anzunehmen.

Beim ersten Start nach dem Frühstück verlangte unser Vorderrad nach Luftveränderung. Dank der kraftvollen Hilfe von Hans war der Schlauch zügig gewechselt. Rasch erkannten wir die Rangordnung, Hans und Erna bestens trainiert voraus, Elisabeth und Franz in Sichtweite dahinter, Ingrid und Eva fuhren auch aufgrund technischer Probleme mit dem 1. Gang moderater, Christian und Claudia aufwärts stark schnaufend, Sonja und Hilde genossen auf ihrem E-Bike das Fahren tratschend und scherzend, Peter und ich bemühten uns redlich, uns nicht zu verirren und Wegsperren zu ignorieren. Fred umrundete permanent wie ein Hirtenhund die Tandem-Herde. Ohne Monika und Didi wären wir verhungert und verdurstet und unsere Physikkenntnisse unterdurchschnittlich.

Das Rahmenprogramm war vielfältig, interessant und erforderte Ausdauer. Für mich als autodidaktisch Erblindender waren die Einblicke in die einzelnen Biografien sehr ermutigend. Die Impulse zu Fragen und Gedanken rundeten die geistige Ebene ab.

In diesem Sinne hat sich für uns das Risiko voll gelohnt. Vielen lieben Dank an Fred und Sonja für die Organisation, Monika und Didi für das Service und der Gruppe für die wertschätzende Aufnahme.

Peter, sehend und Wolfgang, blind

PS: Unsere Heimreise war noch sehr spannend, den Anschluss in Steinach um 3 min verpasst, den Anschluss in Selzthal nur Dank eines Lokführers um 1 sek erreicht, statt Gulasch in Leoben Mannerschnitten im Zug. Nach dem Transport braucht das Vorderrad wieder Luftveränderung und einen neuen Schlauch.


Dialekt-Gedicht: So a Tandem!
A Begegnungswocha da besonderen Oart

Es wird in seinem Sinn weitagführt,
wós da Pater Lutz dómois hót organisiert.

So san de Blindnfreizeitwochn entstaundn
d' Freid aun da Gemeinschóft, de is vorhaundn.

Dazu ghern Leit de se aungaschiern
und Zeit in de Aktivität investiern.

Des is mit vü Idealismus vabunden
und mit da Planung vagehngan Stundn.

Es is net nur a Wocha da Begegnung,
es is a Wocha mit vü Bewegnung

und a gaunz besondre Zeit,
auf de ma se laung vorher gfreit.

Radlfoahrn im Gleichklaung mit da Natur,
dó gspiert ma oanfóch Lebmsfreid pur.

Auf de Òart und Weise kimmt ma weit umanaund
und ma erlebt dabei ollahaund.

So a Radl fir zwoa des gibt wós her,
dó foahrst logga an Dreißga waunn net mehr.

Gibt's oamoi an Gegenwind,
nau daunn geht's hoit net so gschwind.

Und geht's bergó, daunn is's gscheit,
es bremsn auf da Stö zwoa Leit.

Es ghert zu jeda Tandemtour
a gmiatleche Jausnzeit dazu.

Es is nämle a oida Huat,
mit Durscht und Hunga foahrt ma net guat.

Dò ghert a valäßlicha Sörvis dazu,
sunst wurdt aus der Wocha Chaos pur.

Oana der d'Vapflegung iwanimmt
und waunn's wós hót sofort kimmt.

Der jede Panne glei wieda richt,
drum sóg i,ohne Didi gang's nicht!

Er is im Team da guate Geist
wós a oiwei auf's Neiche wieda beweist.

Es war ohne Karin heit ziemle stad,
gaunz ohne Muse, des war fad.

Truckane Lesarei - echt lób,
drum bin i fróh, dass es nebm mir hób.

Leit wir da Fred und d'Sonja san gfrògt,
des ghert irzt amoi gaunz deitlech gsògt.

De Zwoa haum se echt bemiaht,
damit aus der Tandemwocha wós wird.

Drum sois fir eich ólle de Möglichkeit gebm,
bei uns dó in Ohlsdorf vü zu erlebm.

Gewidmet den Teilnehmern
der Tandemwoche in Ohlsdorf
5. September 2022