Zusatzinfos Kulturwanderwoche Graz - 2001
Bericht-Gedicht
Dieses Gedicht von Gisela Bechler entstand kurz vor dem Abschiedsabend im Garten des Odilien-Instituts. Monika Schuster und Andreas Hornung steuerten auch einige Geistesblitze bei.
Die
Kulturwanderwoche war sehr schön, es war nicht nur Spazierengeh'n. Die Exkursion hat uns sehr beflügelt und unseren Wissensdurst nicht gezügelt.
Den Schlossberg stiegen wir hinauf, einträchtig schwitzten Hund und Mann. Als uns im Wald überrascht der Regen, ist ein Wirtshaus gleich am Weg gelegen. Von innen brauchten wir dann auch Nass und hoben vereint auf die Lions das Glas. Im Rosegger Hof fühlt' Rudi sich zu Haus und packte die Gedichte aus. In Maria Trost dann die Messe - von Gottfried gestaltet -, wobei Bernadette ihre Orgelkunst entfaltet.
Im Odilien-Institut wurden uns Hilfsmittel präsentiert wo 's zwei clevere Stadtführer hat. Was wir dort gesehen, können wir nicht alles beschreiben, drum lassen wir es eben bleiben.
Der Rote Blitz uns nach Bärnbach brachte, fielen wir im Eilmarsch bei den Lipizzanern ein. Maestoso, Wanda und manch ein Pferdekind zeigten, wie stolz sie auf ihre Schönheit sind. Als Reitpferde waren sie leider nicht zu haben, so mussten wir selber zum Bahnhof traben.
Wie die Haudegen ehedem Kriege führten es ging ja wirklich hoch hinauf. Die Ungarische Maria am lauschigen Ort gab Anlass zu Gesang und Gotteswort. Ein "Kälteschöckl" wurd uns beschert bevor wir beim Bartl die Gläser geleert. |
Wir stiegen nach Straßengel
hoch hinan, da jeder das Wandern jetzt schon kann. Pater Paulus hieß uns freundlich willkommen, wir waren zur Messe gut aufgenommen. Vom Wurzelkreuz erzählt' er Geschichten, sogar von Diebstahl konnt' er berichten. Beim Kirchenwirt gab 's einen köstlichen Schmaus, dann ging 's in die brütende Hitze hinaus. Als die Zunge fast bis zum Boden hing, uns Abt Petrus mit Labsal und Weisheit empfing. Er hat begeistert und ausführlich erzählt, nur hat uns am Schluss die Zeit gefehlt.
Die Wendeltreppe in der Burg ist gut gemacht, und hat uns dazu animiert, uns wie die alten Domherren zu fühlen in diesen prächtig geschmückten Stühlen.
Auch der Superintendent lud uns ein, ein Besuch wird sich immer lohnen.
Wir wollen das Gedicht noch nicht endgültig schließen,
Ein großes Lob gilt den Organisatoren, war, dass sie standen unter Gottes Segen. Tragt nun diesen Segen weiter hinaus und fahrt fröhlich morgen nach Haus. |
Auf dem Wege zum LichtAuf dem Wege zum Licht lasset keinen zurück.Führet jeden mit euch, der vergessen vom Glück. Dem die Ampel verlosch, dem die Glut nie gebrannt, das Kind, das den leitenden Stern nie gekannt. Sie taumeln in Nacht und Verlassenheit. - Ihr begnadeten Pilger der Ewigkeit. Führt alle mit euch in Liebe und Pflicht. Lasset keinen zurück auf dem Wege zum Licht! Peter Rosegger Der BlindeAls Gott der Herr die Welt erschuf,da war sein erster, heiliger Ruf: Es werde Licht ! Das Gnadenmeer vom Himmel floss Und sich in alle Herzen goss, - in meines nicht.
Und auf zum ewigen Sternenzelt er blieb mir unermesslich fern. Dem Ärmsten flicht der Herr aus goldnem Sonnenglanz ums Haupt den bunten Farbenkranz, - um meines nicht.
Du treuer Engel Gottes, sag, Von aussen ist das Höchste nicht Zur Menschen Lust. Statt Glanz die Glut, ein warm Gemüt, das wie ein sonniger Frühling blüht in deiner Brust.
Wohl muss in deinem Aug ich sehn Peter Rosegger |
Ein bisschen mehr FriedeEin bisschen mehr Friede und weniger Streit,ein bisschen mehr Güte und weniger Neid, ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass, ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre was !
Statt soviel Unrast ein bisschen mehr Ruh, kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht, und viel mehr Blumen, solange es geht, nicht erst an Gräbern - da blühn sie zu spät.
Ziel sei der Friede des Herzens. Peter Rosegger Die GottsucherUnendlich der Raum, unendlich die Zeit,kein Ziel und Halt in Ewigkeit. Die Kinder des Leides, sie sehnen und rufen, sie irren und zweifeln in Nacht und Not und suchen nach Gott.
Sie suchen im Buchstaben, sie suchen im Bild, sie suchen in Grübeln und Liebesbrunst, sie suchen im düsteren Schatten der Tempel, sie rufen in der Freiheit Morgenrot: "Wo bist du, Gott?"
Die Armen, sie wandern am Pilgerstab, Steht immer der Herr an ihrer Seit`, und klopft ihnen lächelnd wohl auf die Achsel: "Ihr Kinder, schaut euch doch einmal um! Seid nicht so dumm." Peter Rosegger |