Bergwandern in Innichen - 2003
Ich heiße Johanna Riedl, bin 27 Jahre alt und blind. Eine Bekannte machte mich auf das Bergwandern in Innichen aufmerksam.Schon auf der Zugfahrt von Rosenheim nach Innichen beschlich mich ein ungutes Gefühl. Habe ich mich für das Richtige entschieden? Werde ich in der Gruppe akzeptiert? Gleich bei meiner Ankunft verflogen jedoch diese Befürchtungen. Ich wurde als Neuling so offen und herzlich aufgenommen, wie ich es noch nie bei einer derart großen Gruppe erlebt hatte.
Die Bergtouren selbst erforderten eine gute Kondition und Trittsicherheit, jedoch wurden je nach Schwierigkeitsgrad mehrere Gruppen gebildet, sodass sich jede/r TeilnehmerIn für eine Gruppe entscheiden konnte. Am Gipfel angekommen, wurden wir meist mit sehr gutem Wetter belohnt.Auffallend waren während der ganzen Woche die guten Umgangsformen untereinander, die offenen und ehrlichen Gespräche und die Hilfsbereitschaft.
Großes Lob und viel Anerkennung gebühren allen sehenden Freunden, die es Jahr für Jahr ermöglichen, dass blinde und sehbehinderte Menschen auf den oft schwierigen Wegen auf die jeweiligen Berggipfel gelangen.Nicht zuletzt sei Marianne und Toni vom Hause Kranzhof herzlich gedankt, die stets ein offenes Ohr für unsere Bedürfnisse hatten und die in hohem Maße zum Gelingen der Woche beigetragen haben.
Johanna R., blind