Bergwandern in Imst / Tirol mit evtl. einem Thermen-/Saunatag - 2007
In Imst gingen drei junge Menschen das erstemal mit. Hier ihre Eindrücke:
Nach einer - unfreiwilligen - Verlängerung des Zugfahrtgenusses kamen wir
in Imst an, wo wir sofort herzlich vom Taxidienst begrüßt wurden. Im
Quartier konnten wir gleich einmal üben fürs Bergsteigen: Die Treppen
bis in den 3. Stock mussten bewältigt werden. Nachdem wir gesättigt
waren, durften wir uns erstmals "beschnuppern".
In den sechs Tagen, in denen wir bergsteigen gingen, zogen einige es vor, die
Landschaft auf dem Hosenboden bzw. auf den
Knien zu erkunden, wozu ich mich leider auch zählen musste. Unterwegs
konnten wir viele Dinge des Landlebens aus nächster Nähe bewundern:
Kühe und Ziegen in "Streichelnähe", wunderschöne
Blumen, deren Namen uns Peter stets verraten konnte, obwohl ich jetzt wieder
keinen davon nennen könnte, kalten Schnee, den manche nach einem
anstrengenden Bergaufstieg unbedingt im Nacken genießen wollten.
Und der eine Tag, an dem es wirklich stark regnete, hatte auch etwas Positives
an sich: Alles war erfrischt, hoch motiviert und sauber! Sowohl die Gruppe, die
bequem die Therme vorzog, als auch die Gruppe, die den Wasserfall bestaunte.
Fakt ist: Viel zu schnell war diese schöne Woche wieder
vorbei!!!
Kathrin K., sehend
Hallo! Mein Name ist Dominik und ich war 2007 das erstemal auf einer
Bergwanderwoche mit blinden und sehbehinderten Menschen.
Da ich Gitarre spiele, fand ich es sehr gut, dass Franz seine Westerngitarre
mitgenommen hatte.
Der Ablauf unserer Wandertage war meist sehr ähnlich: 6 Uhr Tagwache, 6:30
Uhr Frühstück und um 7:30 Uhr verließen wir unser Haus. Trotz
des nicht so guten Wetters konnten wir einige Gipfel erklimmen. An einem
Regentag stellte unsere Wandermama gleich ein Ersatzprogramm zusammen: Therme
und Wanderung zu einem Wasserfall.
Auch am Abend hatte sich Christl immer etwas überlegt. Einmal durften wir
bei der Generalprobe des Theaterstücks "Krach im Hause Gott" von
Mitterer dabeisein, ein anderes Mal das Fasnachtsmuseum besuchen und das
SOS-Kinderdorf
kennen lernen.
Diese Woche war für mich eine große Erfahrung und ich werde
mit Sicherheit nächstes Jahr wieder dabei
sein!
Dominik B., sehend
Anfangs war ich schon etwas aufgeregt, da ich nicht wusste, was mich erwartete
und wie ich mich blinden und sehbehinderten Menschen gegenüber verhalten
sollte. Diese Angespanntheit verflog aber dann beim Spaziergang am ersten Abend,
denn die gute Laune der Gruppe war ansteckend.
Was mir in dieser Woche besonders auffiel, war dieser Optimismus, der starke
Wille der Gruppe, besonders der Blinden und Sehbehinderten. Jammern hörte
ich nie. Auch das Selbstbewusstsein und die Eigenständigkeit haben mich
sehr beeindruckt. Um eine Erfahrung bin ich reicher geworden: Weniger ist oft
mehr. Als Begleiterin muss ich nicht auf jeden Stein hinweisen oder den Weg
ausführlichst erklären. Sehbehinderte Menschen haben
diesbezüglich eine Sensibilität für ihre Umwelt entwickelt, die
wir Sehenden nicht besitzen. Jeder Tag war einzigartig, egal ob Sonnenschein
oder Nieselwetter, nichts konnte etwas an der Fröhlichkeit der Gruppe
ändern. Aber ich glaube, in einem sind wir uns einig: diese Woche verging
viel zu schnell...
Alexandra D., sehend