Schiwoche 2011 im Böhmerwald - eine erlebnisreiche Zeit
Vom 12. bis 19. Februar fand die diesjährige Schiwoche im Böhmerwald statt. Die Gruppe war diesmal so groß wie noch nie zuvor. Wir waren etwa 20 sehbehinderte und blinde Teilnehmer und die sehenden Begleiter, die entweder aus der näheren Umgebung dazukamen oder mit in der Landesjugendherberge Aigen übernachteten.
Viele kamen aus Österreich, die Anderen aus Bayern, Berlin, Brandenburg und ich aus Sachsen. Für mich war es die erste Blindenfreizeit in Aigen.
Am Sonntagmorgen gingen einige von uns zum Gottesdienst, während die Anderen schon mal die Loipen ausprobierten. Die Kirchgänger ließen sich nach Gottes Wort ein leckeres Zwickel- oder Championbier beim Biersommelier Schiffner durch die durstige Kehle rinnen.
Nachmittags ging es dann auch für sie endlich auf die Schier. Während der ganzen Woche hätten wir uns natürlich noch einige Zentimeter mehr Schnee gewünscht, jedoch haben wir aus den vorhandenen Bedingungen das Beste gemacht. Die Bernsteinloipe war wohl sehr schlecht zu laufen, deshalb haben wir es auch gar nicht erst versucht. Sehr beliebt und schön gespurt war die Jägerloipe. Auch die rasante Schönebenabfahrt ging fast die ganze Woche, nur am Freitag nicht, denn da war es sehr eisig dort. Die Begleiter rieten uns, nicht hinunterzufahren, denn wir wollten ja alle ohne Blessuren nach Hause kommen.
Beim Frühstück gab es immer ein kleines Morgengebet und einige Gedanken für den Tag, das hat mir sehr gefallen.
An den Abenden hatten wir abwechslungsreiche Kurzweil.
Der Heimatdichter Erich Stockinger und sein Nachbar Wolfgang stellten uns einige seiner Werke in Wort und Ton vor, einmal ernst und einmal lustig. Der Gustel, ein Teilnehmer unserer Gruppe, lud am Dienstag seine Jägerfreunde ein, um uns vom Wald und der Jagd zu berichten und uns mit wichtigen Signalen von ihren Hörnern zu blasen, vielleicht war auch ein bisschen "Jägerlatein" mit dabei?
Hans und Christian aktivierten unsere Lachmuskeln mit wienerischen Geschichten und Liedern.
Manchmal spielten wir auch Karten, machten Würfelspiele oder ratschten einfach zum Wein oder Stiffterbier.
Ein besonderes Erlebnis möchte ich noch gern erwähnen: den Besuch des Holzmuseums in Schöneben, dort bekamen wir eine kleine Führung rund um Holz und Wald. Es gab auch viele Hörbeispiele und einiges zum Anfassen, z.B. Tierfährten (ich wusste gar nicht, dass eine Marderpfote so groß ist), einen präparierten Hirsch und ein Modell vom Inneren eines Blattes.
Natürlich hätten wir dort noch mehr Zeit verbringen können, aber wir mussten den Rückweg auf unseren Brettern antreten.
Am letzten Abend gab es Auszeichnungen für einige, die nun schon 10 oder sogar 15 Mal zum Schilanglauf nach Aigen gekommen waren. Der Bürgermeister und der Tourismuschef prämierten die treuen Winterurlauber der Böhmerwaldregion.
Der Pfarrer war auch mit dabei und hielt mit uns eine kleine Andacht, bevor es dann zum geselligen Teil überging. Hermi, die gute Seele der Aigener Gruppe, versorgte uns mit leckeren Speckbroten und selbstgebackenem Kuchen.
Es erklangen wieder viele österreichische Stimmungslieder, wie "Drunten in der Grünen Au blüht der Birnbaum so blau" oder das "Tröpfelbad", die Christian schmetterte und mit seiner Gitarre begleitete. Ich lies mir dann auch die Gitarre geben und trug mit einigen Liedern zur guten Stimmung bei.
Herzlichen Dank an das Team der Jugendherberge, das uns hervorragend und schmackhaft versorgt hat.
Ein ebenso herzlicher Dank gilt Engelbert, der nun bereits zum zweiten Mal die Schiwoche in Aigen organisierte. Zusätzlichen Schnee konnte aber auch er uns nicht zaubern.
Ich bin noch so voller schöner Erinnerungen an diese herrliche Woche und möchte gern wiederkommen.
Dietmar L. (blind) aus Riesa (Sachsen)
Gekürzte Heftfassung:
Für mich war es die erste Blindenfreizeit in Aigen. Heuer war die Gruppe so groß wie noch nie zuvor. Am Sonntagmorgen gingen einige von uns zum Gottesdienst, während die anderen schon mal die Loipen ausprobierten. Während der ganzen Woche hätten wir uns natürlich noch einige Zentimeter mehr Schnee gewünscht, jedoch haben wir aus den vorhandenen Bedingungen das Beste gemacht. Sehr beliebt und schön gespurt war die Jägerloipe.
Beim Frühstück gab es immer ein kleines Morgengebet und einige Gedanken für den Tag, das hat mir sehr gefallen. An den Abenden hatten wir abwechslungsreiche Kurzweil.
Der Heimatdichter Erich Stockinger und sein Nachbar Wolfgang stellten uns einige ihrer Werke in Wort und Ton vor, einmal ernst und einmal lustig. Der Gustel, ein Teilnehmer unserer Gruppe, lud am Dienstag seine Jägerfreunde ein, um uns vom Wald und der Jagd zu berichten und uns mit wichtigen Signalen von ihren Hörnern zu blasen, vielleicht war auch ein bisschen "Jägerlatein" mit dabei?
Hans und Christian aktivierten unsere Lachmuskeln mit wienerischen Geschichten und Liedern.
Ein besonderes Erlebnis war der Besuch des Holzmuseums in Schöneben, dort bekamen wir eine kleine Führung rund um Holz und Wald. Es gab auch viele Hörbeispiele und einiges zum Anfassen, z.B. Tierfährten (ich wusste gar nicht, dass eine Marderpfote so groß ist), einen präparierten Hirsch und ein Modell vom Inneren eines Blattes.
Am letzten Abend gab es Auszeichnungen für einige, die nun schon 10 oder sogar 15 Mal zum Schilanglauf nach Aigen gekommen waren. Der Bürgermeister und der Tourismuschef prämiierten die treuen Winterurlauber der Böhmerwaldregion.
Der Pfarrer war auch mit dabei und feierte mit uns eine kleine Andacht, bevor es dann zum geselligen Teil überging. Hermi, die gute Seele der Aigener Gruppe, verwöhnte uns mit leckeren Speckbroten und selbstgebackenem Kuchen.
Herzlichen Dank an das Team der Jugendherberge, das uns hervorragend und schmackhaft versorgt hat. Ein ebenso herzlicher Dank gilt Engelbert, der nun bereits zum zweiten Mal die Schiwoche in Aigen organisierte. Zusätzlichen Schnee konnte aber auch er uns nicht zaubern.
Ich bin noch so voller schöner Erinnerungen an diese herrliche Woche und möchte gern wiederkommen.