Almrauschblüte in Hüttschlag im Nationalpark Hohe Tauern - 2012
Am Samstagabend nach dem köstlichen Abendessen, das uns schon einen Vorgeschmack für die kommende Woche gab, lernten wir einander und die drei Blindenhunde in der Vorstellrunde kennen. Etwa die Hälfte kannte sich schon, die Neuen wurden schnell integriert.
Schon am Sonntag ging es unter der kundigen Führung von Hüttenwirt Werner, der uns die ganze Woche begleitete, auf die Reitalm. Da es im Großarltal ca. 40 bewirtschaftete Almen gibt, war die Auswahl gar nicht so leicht. Aber des Öfteren wanderten wir auch auf zwei Almen nacheinander. Manche davon sind schon über 300 Jahre alt, mit Geräten und Werkzeug von früher oder noch so urig eingerichtet wie vor ein paar hundert Jahren (wie z.Bsp. auf der Weißalm und der Harbachalm). Die Einrichtung der Küche und des Stalles sind allerdings auf vielen Almen auf dem neuestem Stand und die Verköstigung großzügig, "gschmackig" und liebevoll dekoriert. Wir freuten uns alle über den Besuch von Christl Raggl, die uns zwei Tage lang begleitete.
"Von der Stirne heiß, rinnen muss der Schweiß..." Tag für Tag schien die Sonne vom Himmel, der Almrausch (Alpenrose) war gerade am Aufblühen, Enzian und herrlich blühende Wiesen begleiteten uns auf unseren Wanderungen. Immer wieder wunderten wir Sehenden uns, mit welcher Sicherheit, Vertrauen und Humor die Sehbehinderten die Hindernisse meisterten.
Am letzten Abend kamen noch Musikanten aus Hüttschlag, die uns auf der Harmonika und Gitarre beim Singen begleiteten. Insgesamt war es eine schöne, harmonische Woche, wozu besonders das ausgezeichnete Essen und die fürsorgliche Betreuung im "Hüttenwirt" beigetragen haben. Wir haben Lust bekommen, noch mehr Almen im schönen Großarltal kennen zu lernen.
Liselotte F., sehend (26.06.2012)