Der ZIEGEL-AUFZUG
(frei nach Wilhelm Rudnigger)
Der Plentnbauer kimmt jetzt hoam,
vom Krankenhaus, er wär bald g'storbn.
Den Schädl und die Händ verbunden
und umadum ganz arg zerschunden.
Ich frag, wie is denn das passiert,
hat die dein Alte malträtiert?
Ih wo, da lassert i mich scheiden,
durch d' eigne Dummheit muß i leiden!
Paß auf: am Dachbodn von der Tenn
hab i ein Kistl Ziegl stehn.
I hab mir denkt, was wirst di plagn
die Ziegl einzeln obitragn.
I hab sofort ein Ausweg gfunden:
hab Kistn an ein Strick anbunden,
den dann, daß funktioniert wird,
über an festen Balken gführt
und weiter dann, so daß sein End
so recht kommod, im Hof dann hängt.
I pack den Strick und schrei dem Knecht,
daß er das Kistl schupfen möcht.
So wie i sag hat er getan
und so fangt jetzt mein Unglück an.
Das Kistl zielt genau auf mi,
doch is es schwerer als wie i.
Derweil es fallt, da tuts mi hebn,
mein Liaber, so was mußt erlebn!
Und mittig habn wir uns getroffen
Wumm! war mei Schädl halberts offen
und aufgschürft Schulter und der Hals,
ja, aber das is noch nicht alls.
I bin dann oben, gute Nacht,
mit'm Schädl an den Balken kracht.
In dem Moment tut mi die Kisten,
das Luder, wieder überlisten.
Sie war ja fast wie obi gmissen,
ihr hats den Boden ausser grissen.
Und jetzt war Kisten, sakratie,
bedeutend leichter als wie i.
Sie aufi, i natürlich obi
[ verzweifelt an den Strick mi hab mi ]
und in der Mittn treffn wir zsamm,
wo wir uns zerst schon troffen habn.
Und wieder hats mi schön zerdroschen:
die Händ, die Schulter und die Goschn.
Dann prackts mi unt aufs Pflaster hin,
so hart, daß ich ganz damisch bin.
I laß vor Schreck den Strick jetzt aus,
da kommt die Kisten mit ein Saus
zruck oba, mir genau aufs Hirn,
bis heut tut mir der Schädl schwirrn.
I bin erst aufgwacht im Spital,
und hab mir gschworn, das nächste mal
selm Ziegltragn, da pfeiff ich drauf,
da nehm i mir an Maurer auf.