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zur Navigation Inhalt überspringen Bergwandern in Innichen / Südtirol - 2004

Ich heiße Ursula Vogele, bin 34 Jahre alt und vollblind. Ich arbeite als Telefonistin und Schreibkraft in der Stadtverwaltung Schwabmünchen und suche wie jeder auch die Erholung.
Die Bergwelt war etwas Neues, was ich ausprobieren wollte. Es war neu, am Rucksack und mit Bergstock fur längere Zeit zu gehen. In den Kinderjahren, als ich ab und zu mit der Familie ging, waren diese Dinge einfach noch nicht erschlossen.
Nun zu den Bergen selber: Ich ging immer die leichteren Wanderungen mit Erika, Waltraud und Pater Wilfried. Letzterer war deshalb anwesend, weil eine Bergmesse für einen verstorbenen lieben Begleiter am Helm gefeiert wurde.
Beim gemeinsamen Unterwegssein zeigte er uns verschiedene Blumen. Wir betrachteten die Steinröschen, den Alpenmohn, die großen und die kleinen Enziane, die auch Schusternagerln genannt werden. Die großen Enziane waren tiefblau und bestanden aus Kelchblättern, die sich bei feuchter Witterung schlossen.
Das Jodeln brachte mir Pater Wilfried auch bei, was für mich eine völlig befreiende Errungenschaft war. Schöne Echos konnten wir so genießen.
Auch die Vögel zwitscherten schön. Das Rauschen der Gewässer ermöglichte es mir, viel Unfrieden zu vergessen.
Dass ich all das erleben durfte, habe ich der Gruppe zu verdanken, die mich als schwächstes Mitglied äußerst gut akzeptierte.
Ursula V., blind