zum Inhalt Kopfbereich überspringen zur vorher besuchten Seite   Digitales Archiv der Blindenfreizeiten P. Lutz   zur Hilfeseite Einstellungen anpassen   zur Archiv-Statistik

zur Navigation Inhalt überspringen Bergwandern in St. Martin am Tennengebirge / Salzburg - 2011

Nach der Anreise fand am Samstagabend unser erstes gemeinsames Abendessen statt, anschließend erfolgte die Vorstellung des Leiterteams und der GruppenteilnehmerInnen.

Für mich war es die erste Bergwanderwoche in meinem Leben, ich war noch nie im Gebirge unterwegs. Meine mitgebrachten Wanderschuhe erwiesen sich als völlig untauglich.

Jede unserer Touren führte uns über Bergpfade, man musste über Felsen, Wurzeln und Geröll laufen. Für blinde oder hochgradig sehbehinderte Wanderer ist das Bergwandern meiner Meinung nach eine tolle Sache.

Wichtig sind genügend Kondition, Ausdauer und v.a. gutes Schuhwerk!

Je länger ich diese Woche in den Bergen unterwegs war, umso sicherer wurde ich.

Der blinde Wanderer hält sich in der Regel am Rucksack seines Begleiters fest, um so die Steigungen oder Hindernisse bestmöglich abschätzen und spüren zu können, zusätzlich gibt der Begleiter Informationen über den Weg weiter.

Am Sonntag wanderten wir auf die Gappenalm, am Montag ging es auf die Frommerniederalm. Im strömenden Regen brach die Hälfte der Gruppe die Wanderung ab und kehrte zu unserem Ausgangspunkt an der Pirnitzalm zurück. Wenn es so nass ist, ist es nicht einfach zu laufen, weil das ohnehin schon steile Gelände sehr rutschig ist.

Die Bergtour auf die Glöcknerin war meiner Meinung nach eine schwerere Tour, es waren 1000 Höhenmeter zu bewältigen und es ging größtenteils über Felsen, Wurzeln und Geröll. Zudem war es an diesem Tag ziemlich warm, was noch eine zusätzliche Belastung für den Kreislauf darstellte.

Obwohl mir diese Tour sehr zu schaffen machte, kann ich im Nachhinein sagen, dass es eine tolle Erfahrung für mich war. Ich war zuvor noch nie über so viele Wurzeln und Steine gestiegen, man musste bei jedem Tritt den Halt des Untergrundes überprüfen.

Bei der Wanderung auf die Lauffener Hütte war ich nicht dabei, weil mich die Tour am Vortag ziemlich viel Kraft gekostet hatte, zudem waren meine Bergschuhe, die nicht für solche Bergtouren geeignet waren, kaputtgegangen. Ich konnte neue Bergschuhe kaufen und diese auch gleich einlaufen.

An unserem letzten Abend saßen wir noch lange zusammen und ließen diese schöne Woche ausklingen.

Unser Hotel, unsere Leiter Franz und Martin, unsere Begleitpersonen sowie das Essen waren super!

Die Hausleute haben sich sehr viel Mühe gegeben, uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Ich kann diese Freizeit nur weiterempfehlen.

Tobias G., blind