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zur Navigation Inhalt überspringen Bergsteigen in Toblach / Südtirol - 2011

Durch eine Einladung von Ursula und Franz kam ich rein zufällig zu dieser Bergwoche in Toblach.

In der Teilnehmerliste fand ich auch gleich Alfred, der in meiner Gegend zuhause ist und mir eine Mitfahrmöglichkeit anbot.

Ich konnte mir unter "Bergsteigen mit Blinden" nichts vorstellen, und so kam ich mit gemischten Gefühlen nach Toblach.

Als die TeilnehmerInnen nach und nach im Hotel Stauder eintrafen, spürte ich gleich eine wohltuende Herzlichkeit in den Begrüßungen und Begegnungen.

Ich wurde aufgenommen, als würde ich schon immer dabei sein.

Beim Abendessen gab es gleich die ersten Instruktionen von Johanna (blind), die mich für das Salatbuffet einteilte. Ich finde, gute Tipps sind am Anfang immer wichtig, um eine gewisse Unsicherheit abzulegen. Im Anschluss gab es eine Vorstellungsrunde, bei der auch die Erwartungen zur bevorstehenden Woche zu hören waren.

Da ja die TeilnehmerInnen aus verschiedenen österreichischen Bundesländern und deutschen Landkreisen stammten, war es bei den Dialekten nicht ganz so einfach, jedes Wort richtig zuzuordnen, vor allem bei meinem.

Franz und Ursula, die diese Bergwoche zur vollsten Zufriedenheit aller leiteten, hatten sehr anspruchsvolle Touren ausgesucht, und so ging es am ersten Tag gleich vom Kreuzbergpass zur Alpe Nemes und über den Steinmann zum Roteck. Die weiteren Ziele der Woche waren das Innichriedlschöberl durch das Altensteinertal, der Sarlkofel, das Seitenbachschöberl vom Pragser Wildsee aus, der Ebenkofel vom Höhlensteintal aus und der Dürrenstein vom Knappenfußtal aus über die Plätzwiese. Eine beachtliche Leistung der 21 TeilnehmerInnen, die ca. 6500 Höhenmeter auf teilweise schwierigen Steigen unfallfrei bewältigten.

Die ganze Woche bei strahlendem Sonnenschein, nach jedem guten Heimkehren schweißgebadet ein kühles Bier im schattigen Hotelgastgarten mit netten Freunden genießen zu dürfen, das verspürte ich als große Gnade.

Herzlich bedanken möchte ich mich bei Franz und Ursula für die sehr gute Organisation, beim gesamten Hotelpersonal für die gute und freundliche Bedienung und das sehr gute Essen, bei den blinden und sehenden Freunden für Disziplin, Geduld, Vertrauen und das menschliche Miteinander.

Diese Bergwanderwoche war für mich ein sehr beeindruckendes Erlebnis, sodass ich gerne wieder kommen möchte. Wünsche allen TeilnehmerInnen dieser Woche weiterhin alles Gute und eine schöne Zeit.

Hubert L., sehend