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zur Navigation Inhalt überspringen Kultur- und Wanderwoche in Osttirol - Zwischen Glockner und Dolomiten vom 07. bis 14. Juli 2018

Wunderschönes Osttirol zwischen Glockner und Dolomiten

Die diesjährige Kultur- und Wanderwoche, organisiert von unserem überaus geschätzten Heinz Kellner, war in vielen Belangen etwas ganz Besonderes. Noch nie waren wir eine so große Gruppe mit 37 TeilnehmerInnen, erfreulicherweise gab es diesmal mehr Begleitpersonen als Sehbehinderte bzw. Blinde, und erstmalig waren sogar zwei Damen aus der Schweiz mit dabei, die unsere Gemeinschaft bereicherten.

In der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Lienz fühlten wir uns alle sehr gut aufgehoben. Wo sich unterm Jahr 260 Schüler aufhalten und verköstigt werden, war unsere im Vergleich dazu kleine Gruppe von Erwachsenen eine gern gesehene und willkommene Abwechslung. Die MitarbeiterInnen waren umsichtig, haben uns alle Herzenswünsche erfüllt und uns kulinarisch mit regionalen Schmankerln verwöhnt.

Diese Urlaubswoche war geprägt von einmaligen Naturerlebnissen in herrlicher Bergwelt. Wobei uns das gewaltige Element Wasser beeindruckte, sowohl bei den Umbalfällen im Virgental als auch in der Galitzenklamm in Leisach. Abwechslungsreiche Wanderungen führten uns zum Tristacher See, auf den Lienzer Hausberg Hochstein und zum Vogel-Erlebnisweg.

Mit fachkundiger Begleitung erkundeten wir die gemütliche Stadt Lienz mit ihren vielen Kunstwerken von lokalen Künstlern und die ausgegrabene Römerstadt Aguntum. Das Leben der Römer wurde uns bestens veranschaulicht, wir durften sogar Kleidung aus früheren Zeiten ausprobieren.

Alte sakrale Bauten, die eine tiefe Gottverbundenheit der Bevölkerung bezeugen, imponierten uns. Wir besuchten die Stadtpfarrkirche St. Andrä, die Wallfahrtskirche Maria Schnee im Virgental und die Sankt Korbinian-Kirche im Pustertal. Wobei wir Menschen begegneten, die ihre Berufung gefunden haben, wie die 88-jährige Frau, die bereits seit 1957 die Kirche St. Korbinian betreut und Interessierten mit Begeisterung erklärt. Erna Pezold hat sich des Kosakenfriedhofs im Lienzer Ortsteil Peggetz angenommen. Auf ihre Initiative hin wurde vor wenigen Jahren eine orthodoxe Kirche errichtet, die den Nachkommen des Massakers im zweiten Weltkrieg ein wichtiger Ort der Erinnerung ist.

Und unser Heinz ermöglichte, dass wir Andy Holzer, den bekannten blinden Extrem-Bergsteiger, bei einem Gesprächsabend ganz persönlich kennen und schätzen lernen durften. Seine Botschaft ist, dass jeder Verantwortung trägt, seine individuellen Talente auch einzusetzen und zu nutzen.

Die Familie Kuenz in Dölsach hat sich ganz dem Obstanbau verschrieben, insbesondere der Herstellung von erstklassigem Edelbrand. Die hervorragende Qualität, u.a. der regionalen Spezialität Pregler, können wir bezeugen! Das Naturprodukt Latschenkieferöl wird seit 1886 vom Pustertaler Familienbetrieb Unterweger weltweit vermarktet, wie uns im informativen Schau- und Lehrpfad Vitalpinarium nähergebracht wurde.

In der Herz-Jesu-Kirche am Schulareal feierten wir die Sonntagsmesse und gestalteten diese aktiv mit. Zum Abschluss unserer gelungenen Urlaubswoche verzauberte uns der Amlacher Frauenchor musikalisch beim Gottesdienst, den unserer geistlicher Begleiter Gottfried Auer zelebrierte. Im Anschluss wurden wir auch noch kulinarisch mit köstlichen Ottilien-Schnitten verwöhnt. Diese Pfarrgemeinde macht ihrer Namenspatronin, der Heiligen Ottilie als Beschützerin der Blinden, wirklich alle Ehre!

Ein großes Dankeschön gilt unserem Heinz, der bereits seit weit mehr als 20 Jahren mit seinen legendären Kultur- und Wanderwochen einzigartige Urlaubserlebnisse an unterschiedlichsten Orten in Österreich und Südtirol schafft, die uns allen in bester Erinnerung bleiben und unser Leben nachhaltig beglücken.

Dusan K., blind und Ingrid H., sehend


Es war eine ganz tolle Woche. Wir wurden sofort in die Gruppe aufgenommen. Was wir sehr geschätzt haben, dass wir alle wie eine große Familie waren und immer jemand für uns da war.

Auch wurde uns in dieser Woche sehr viel geboten. Sei es kulturell, die schönen Wanderungen, die Latschenkieferbrennerei, der Barfußweg und die Kutschenfahrt zu den Umbalfällen.
Wir haben so viel Schönes erlebt, dass wir noch lange davon zehren werden. Ein herzliches Danke!

Die zwei Schweizer Mädels Elsbeth und Madlen, die das erste Mal dabei waren