Bergsteigen in Stans / Unterinntal vom 10. bis 17. Juli 1993
Grüß Gott, ihr lieben, lieben Leute,
wir feiern uns'ren Abschied heute.
Wer hätte das wohl hier gedacht,
daß uns die Freizeit so viel Freude macht.
Hab' Dank, liebe Petra als Leiterin und Programmgestalter,
warst Du für uns der allerbeste Verwalter.
Von Osten, Westen, Süden, Nord,
kamen wir angereist nach Stans, dem schönen Ort.
Mit Petrus Einverständnis und gutem Willen,
begann Frau Kastner für uns alle zu grillen.
Ja, ja, die Frau Wirtin machte alles sehr fein,
ihr wollen wir dafür recht dankbar sein.
Das Haus ist prima, die Gegend schön,
das zwang direkt in die Berge zu gehn.
Ganz in der Früh vor Tag und Tau,
zogen die Musikanten Günter und Michael durch den Bau.
Anschließend stärkte man uns mit sehr viel Liebe
für unser hektisches Wandergetriebe.
Doch ehe ich es jetzt vergesse,
am Anfang stand die Morgenmesse.
Wir gingen voll Freude ziemlich flott,
wenn auch nicht immer mitspielte der Wettergott.
Drei schnelle Leute hatten wir an der Spitze
Holger, Karl und Alois gingen wie die Blitze.
Die ganze Gruppe folgte den dreien als Tross;
denn alle Blinden und Sehenden waren im Wandern ganz groß.
Mit Helm und Umhang verkleidet als Butzelmann,
sahen wir uns am Montag die Silberbergwerksmine an.
Weiter ging durch Tannenwälder unser Weg
bis zu Tale, wo die Franziskaner und die Stadtkirche steht,
in beiden hatten wir Muße zu einem stillen Gebet.
Auch Karl der Große hat bewiesen,
wie man eine Museumsführung kann genießen.
Mit viel Wissen, Können und Geschick,
hat er für die Schönheit, Kultur und Historie geöffnet unseren
Blick.
Bei des Busses Fahrt zum 2. Mal
ging es hinauf ins schöne Zillertal.
Und ist der Berg auch noch so hoch,
die Trudi sagt, ich schaff' es doch!
Weit oben wurde sie entschädigt für ihre Mühen
durch herrliches Geläut' von glücklichen Kühen.
In der Berliner Hütte, o la la
begegneten wir Peter Haberle vom Himalaja.
Der Peter ist ein feiner Mann,
zum Fotografieren schloß er sich der Gruppe an.
Für Peter war es schwer zu verstehen,
daß Blinde auch können Bergsteigen gehen.
Daß er uns eine Bergführung zum nächsten Jahr hat zugesagt,
das hatten wir nicht einmal zu hoffen gewagt.
Beim Abstieg, o welch ein Graus
dem Kurt kamen bald die Zehen aus dem Schuh heraus.
Der Freizeitwoche höchste Krönung,
war des Ebnerjochs Erstürmung.
Jetzt kommt der Oberste von allen dran,
das ist fürwahr ein guter Gottesmann.
Wenn er nicht wär, wären wir alle gar nicht hier,
O, lieber Wilfried, wir danken dir dafür.
Nun wünschen wir sehr, daß von dem vielen,
das man uns gab, auch was geblieben.
Und daß ein jeder ziehet froh nach Haus
und denkt, wie schad', daß diese Freizeit ist nun
aus.
Ursula Krause (sehend)