Bergwandern in Innichen - 2000
Ende Juni dieses Jahres hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit als Begleiter bei einer Blindenbergwoche teilzunehmen. Mit gemischten Gefühlen fuhr ich nach Südtirol, doch schon bald genoss ich die ungekünstelte und herzliche Atmosphäre in der Gruppe.Durch einige Stimmungskanonen in unserer Mannschaft wurden endlose "Hatscher" erträglich, und wir hatten oft eine "Mords Gaudi" miteinander. Das Wetter ließ sich nicht lumpen und machte ein freundliches Gesicht, lediglich am letzten Tag wollte es uns kurz vermittels Herumwerfens mit Blitzen und Herabschüttens größerer Mengen Wassers andeuten, was für ein "Schwein" wir die Tage zuvor mit ihm gehabt hatten. Wohlwollend dürfte es bei den Berg-Heil-Zeremonien, die auf den Gipfeln und gipfelähnlichen Vorbauten täglich ausgedehnter wurden, auf uns herabgeblickt haben. Myriaden von begleitenden Schutzengeln leisteten übrigens ganze Arbeit, da - abgesehen von Gelenks- und Muskelermüdung und des Auftretens von Blasen, wo sie nicht hingehörten - keine schwerwiegenden Un- und Zwischenfälle auftraten.
Wenn wir leicht erschöpft bei Toni und Marianne ankamen, verwöhnten sie uns mit mediterraner und Südtiroler Kost.Sehr beeindruckt war ich von Motivation und Leistung der blinden Menschen - die eigenen Schwierigkeiten kommen einem nach solchen Erfahrungen gleich viel kleiner vor.
Es war eine in jeder Beziehung gelungene Woche, und ich freue mich schon aufs nächste Jahr!