Schiwoche - Langlauf im Böhmerwald vom 06. bis 13. Feber 2016
Bei der Anreise von Linz aus durch eine fast frühlingshafte Landschaft waren wir bezüglich Langlaufen schon etwas skeptisch, aber sicherheitshalber waren die Wanderschuhe ja mit im Gepäck. Wir freuten uns auf eine Woche mit viel Frischluft.
Doch die Stifterherberge in Schlägl steht hoch gelegen tief drin im Böhmerwald. Die Moldaublick-Loipe erwies sich dann kilometerlang in sehr gutem Zustand, nur manchmal mussten wir in den ersten Tagen ein Stückchen abschnallen. Der Neuschnee Mitte der Woche mit frisch gespurten Loipen ermöglichte vielen von uns längere Runden. Wir genossen das Hinuntersausen nach Schöneben, da galt für die anderen: Aus der Bahn!
Poldi ist bereits seit zwanzig Jahren mit dabei und kennt diese Gegend wie seine Westentasche.
Zurück zur Unterkunft: Unsere war ein geräumiges Zimmer zu dritt. Ich mag das, die Gespräche zwischendurch, das Erzählen und Schäkern frühmorgens und abends. Es war ein wenig wie früher bei den Schikursen, und die fand ich immer toll.
Mein persönlicher Morgenstart war mit Hilde morgens früh um halb sieben: Hineingehen in einen neuen Tag, es war noch finster beim Weggehen, das Erleben der Dämmerung und so manches imposante Morgenrot über dem Wald. Eine leichte Spannung auch, welche Tierspuren im Schnee das denn seien, nach all den Geschichten der Jäger am Vorabend von Hase, Reh, Elch und Luchs. Ja, und einmal waren wir froh, wieder heimgefunden zu haben. Wir hätten Heinrichs genaue Orientierungslaufkarte gut brauchen können. Da wurde der Wald nämlich auf einmal sehr groß und gleich ausschauend.
Dann um halb Acht gab es Morgengymnastik im großen Turnsaal, gestaltet von Reinhard. Gut die Hälfte der Gruppe schaffte es aus den Federn und genoss diese "Reise durch den Körper" mit Übungen, Dehnen und Strecken.
Beim Frühstück verkündete Ewald bestimmt-charmant die Zuteilung der Teams. Beim Morgenimpuls von August und August gab es Nahrung für Geist und Seele, so manche Geschichte und Anregung begleitete uns mit auf die Loipe.
Schon in der Früh wurde nachgefragt, auf welches Mittagessen wir uns freuen konnten. Ein großes Lob an die Küche für das gute Essen. Meine Highlights waren die schmackhaften Suppen.
So mancher hätte gerne länger gerastet, doch der meist sonnige Nachmittag wollte ebenfalls sportlich genutzt werden, teils mit Abschluss in der Sauna.
Der Besuch Mittwoch nachmittags in der Schlägler Etikettenfirma Hauer Labels war sehr interessant, vielen Dank für die Firmenführung und die herzliche Aufnahme unserer Gruppe.
Natürlich geschehen immer auch kleine Hoppalas, wie mein Marsch mit Wanderschuhen Richtung Loipe statt Langlaufschuhen. Mehrere dachten bei sich, komisch sehen diese aus, dabei wäre ich für jeden rechtzeitigen Hinweis dankbar gewesen. Weiters vertauschte Schis frühmorgens und grade noch gutgegangene Abfahrten, und so manche Brems-Abstecher in den Gott sei Dank trockenen, schneeweichen Graben. Vielleicht ist mir auch nicht alles zu Ohren gekommen.
Es war das Faschings-Wochenende. So spannte sich beim Abendprogramm zuerst der Bogen von humorvollen interessanten Mundarttexten, begleitet von Akkordeon und Gitarre, über Geschichten aus der lokalen Jägerschaft mit Jagdhornblasen hin zur gemeinsamen Abschlussmesse mit Blindenseelsorger Mag. Franz Lindorfer am Freitag. Besonders gefreut haben wir uns auch, dass der frühere Leiter der Langlaufwoche Engelbert Roth mit uns einen Abend verbracht hat.
Es blieb uns fast zu wenig Zeit zum Kartenspielen, eine Bummerl-Revanche mit Robert bleibt offen, die wird in den Folgejahren hoffentlich nachgeholt.
Wer meint, auf dieser doch so sportlichen Woche abzunehmen, der kennt die herrlichen Kuchen von Hermi und anderen backenden Damen aus der Region noch nicht, die meist abends noch hervorgezaubert wurden.
An dieser Stelle ein herzliches Danke an alle hilfreichen Hände rund um das Organisationsteam von Hermi! Böhmerwald, wir kommen gerne wieder
Elisabeth B., sehend und Hildegard M., blind