Briefe, Gedichte und Sprüche 1986
s/w Heft-Titelgrafik: Pflanze wächst aus Erdhügel vor Kreuz
LIEBE FREUNDE!
Wieder blicke ich - mit Euch! - in Dank und Freude zurück auf unsere Freizeiten in diesem Jahr.Mit Begeisterung haben sie die Teilnehmer erfüllt - wie ich es von allen Seiten her gehört habe - und zu einem Teil miterleben konnte. Ich kann ja selber lange nicht mehr überall dabeisein.
In meinem Brief an Euch lasse ich mich diesmal leiten von dem Motto, das uns seit den ersten Bergwochen begleitet: "Freude an der Natur und Freude durch die Gemeinschaft - und daraus echt gesunde Erholung".
"Freude durch die Gemeinschaft"
In meinem letzten Brief
(im Heft 1985)
habe ich den Blick gelenkt speziell auf unsere sehenden Freunde, die uns die
Gemeinschaft aus den Blindenfreizeiten erst ermöglichen. Weil in diesem
Jahr ganz besonders wieder die Freude und der Dank den Leitern der einzelnen
Angebote gegolten hat, will ich unseren Blick einmal ganz besonders auf sie
richten. Da ist es mir halt bald so gegangen, daß ich merkte: in meinem
Briefbeitrag ist dem nicht genügend gerecht zu werden. Darum habe ich in
einem
Extrabeitrag
dies besser besorgen müssen.
Es sind Gott sei Dank immer mehr aus unseren Reihen erwachsen, die diese
Durchführung, die Leitung, die Verantwortung für die so verschiedenen
Freizeiten übernehmen - gerade in den letzten Jahren war das so. Gott sei
Dank! Wir hätten sonst den Wünschen international nie gerecht werden
können. Sogar alle österreichischen Bundesländer haben unsere
"Unternehmen" nun erobert - Niederösterreich und Burgenland ist
erst in diesem Jahr dazugekommen.
Na gut - Wien ist nicht dabei - trotz dem Wienerwald - dafür mischen aber
die Wiener prima mit!
Damit wirklich das Erlebnis der Woche in einer Gemeinschaft gelingt, gehört
viel befreiende Sicherheit dazu, die der Leiter im Tages- und Wochenprogramm uns
gibt. Trotz all dieser Anforderungen klingt es auch bei ihnen immer wieder
eindeutig durch: Sie selber haben sich als Bereicherte erfahren.
Einer von ihnen hat es mir in seinem Brief gleich nach der Freizeit
ausgesprochen und ich glaube, da spricht er Euch aus der Seele, die sich uns als
Leiter schenken: "Es war schwer, aber unsagbar
schön."
Das Hinausgelangen über die Welt, die vom Menschen gebaut ist und anscheinend ganz vom Menschen bestimmt ist, tut uns gut. Wieder mit der gesunden Natur in "Berührung" zu kommen ist für uns gesundend. Das ist keine Flucht vor unserer Welt, sondern ein Hineinfinden zu den tieferen Schichten, aus denen unser Leben unaufhörlich quillt. Ein Innehalten bei einer Blume, die auf dem Felsen wächst, sie spüren, wie sie ihr Leben in aller Härte bewältigt und zart ihr Leben anbietet - zum Staunen ... Oder im stillen Verweilen schon um 5 Uhr (früh) auf 2400 m beim Sonnenaufgang ... Etwas erwarten können ... Hineinbezogen in das Geschehen auf unserem Planeten Erde mitten im Weltall ... und wieder aufatmen dabei.
Den Blick in diesem Aufnehmen und Erleben - nach innen gerichtet - das ist eine bereichernde Lebens-Erfahrung. Im Glanz der Stille, in allem Lebenstrubel sonst, seinem eigentlichen Leben sich zuwenden und am wertvollen Lebensauftrag nicht vorbeileben - das kann uns in so einem stillen Beinanderstehn beim Sonnenuntergang am Neusiedlersee geschehen.
Viel mehr als man annimmt sind auch junge Menschen nicht nur nach aussen gerichtet in ihrer Lebenserwartung, sondern blicken nach innen auf der Suche nach ihrem Leben und Lebenswert.Wie unsere Freizeiten immer zum Geschenk geworden sind und zu einer bleibenden Lebensbereicherung werden, aus Gemeinschaft und Natur, hat mir Karl S. (Wien) aus dem Herzen geschrieben; darum lest auch seinen Brief in diesem Heft.
So freue ich mich, daß wir für 1987 wieder so zahlreiche und "verheißungsvolle" Vorhaben anbieten können.In der Freude, im Dank bei Euch, mit Euch
Euer P. Wilfried
SCHÖN ZU LEBEN
SCHÖN ZU LEBEN,SAGE ICH, OBWOHL VIELES DAGEGEN SPRICHT.
ICH WEIß, UND WER WÜßTE ES NICHT!
SCHÖN ZU LEBEN, SAGE ICH HEUTE,
OBWOHL ICH GESTERN ANDERER MEINUNG WAR,
UND MORGEN, WAS TUT'S!
SCHÖN ZU LEBEN, SAGE ICH UNEINGESCHRÄNKT.
ES WIRD VIEL ZU WENIG GESAGT,
SCHÖN ZU LEBEN AUF UNSEREM BLAUEN PLANETEN
IN DIESER GEGEND, ZU DIESER ZEIT,
MIT DIESEM UMGRENZTEN ICH.
SCHÖN ZU LEBEN MIT DER SCHLÜSSELBLUME IN DER HAND
UND DEM STAUB, DEN WIR VON DEN FÜSSEN SCHÜTTELN.
SCHÖN ZU LEBEN UNTER DEM MEER DER HEITERKEIT
UND DABEI UM DEN GLÜHENDEN ATOMOFEN ZU KREISEN.
SCHÖN ZU LEBEN UND DEN UNVOLLKOMMENEN MENSCHEN ZU LIEBEN,
DESSEN GEHEIMNIS ZU BEWEISEN ICH MICH SCHÄME.
SCHÖN ZU LEBEN, WEIL ES DICH GIBT, NARZARENER,
UND DEIN MANIFEST DER HOFFNUNG, AN DAS ICH
GLAUBE.
Detlef Block
Unsere Helfer und Mitarbeiter bei der Planung und Durchführung unserer Freizeiten
Damit seid Ihr gemeint, die uns neue Plätze eröffnen, Freizeiten übernehmen und diese vorbereiten und leiten.Bei diesem Überblick ist es mir erst zu Bewußtsein gekommen, wie viele es sind und wie viele von Euch gerade in den letzten Jahren sich dafür eingesetzt haben.
Die meisten sind nach vielen Jahren Dabeisein ganz allmählich aus unseren Reihen erwachsen - manche haben es ganz rucki-zucki gewagt, auf diese Aufgabe einzugehen und solche Verantwortung zu übernehmen.Weil es sicher viele Kameraden in unserem Kreis interessiert, wer da alles wo mitträgt beim Zustandekommen unserer Angebote, gebe ich Euch sehr gerne diesen Überblick. Vielleicht werden sogar manche ermutigt, sich ebenfalls zu einer solchen Aufgabe einzustellen - oder ihre Vorschläge zu melden für einen weiteren lebendigen Aufbau weit und breit.
Ja, es ist erst in diesem Jahr durch Eure Initiative Wirklichkeit geworden, daß wir nun alle österreichischen Bundesländer für unsere Freizeitlandschaft "erobert" haben - das erstemal Niederösterreich (Stift Zwettl - Wanderwoche) und Burgenland (Tandemfreizeit). Für kommendes Jahr sind wieder neue Gebiete dabei - von unserem unerschöpflichen Land Österreich. Auch die Nachbarländer können weiterhin angepeilt werden!Bei der Reihung laß ich mich davon leiten, in welchem Jahr Du zu uns dazugelangt bist. Manchmal wird dabei sein: durch wen und wie Du dazugekommen bist - denn es ist manchmal ganz eigenartig, wie wir "entdeckt" werden mit unseren Blindenfreizeiten. Es freut mich auch, wie viele gerade von Euch Nichtsehenden dabei zur Geltung kommen und aufbauend mitarbeiten. Gott sei Dank!
Was alles inhaltlich zur Leistung bei der Leitung einer Blindenfreizeit zu berichten wäre, ist hier gar nicht drinnen zu schreiben. Vielleicht lasse ich einen von Euch im nächsten Heft davon erzählen.Sicher ist: daß eine Freizeit locker, frisch und befreiend ist, gehört viel Vorbereitung dazu und eine klare Linie in der Durchführung - und allerhand geschickte Beweglichkeit für alle Wetterwendungen - gerade auch für Nichtsehende in einer so neuen, unbekannten, ungewohnten Umwelt sorgfältig genug zu sein für's Sicher-fühlen.
Das eine hat sich auch wie selbstverständlich ergeben: Ihr seid bei Eurer Arbeit nie allein gelassen, sondern es sind bei jeder Freizeit viele durch Euch extra dabei oder wie sich gerade die Teilnehmer einstellen - genug Mithelfer für die verschiedensten Aufgaben zur besten Ergänzung miteinander.So, jetzt ist's Zeit, daß ich endlich beginne und mit dieser so erfreuenden Liste "herausrücke".
Wenn die Worte "geschenkt" oder "Geschenk" vorkommen, so ist damit gemeint, daß der Leiter alles eingebracht hat: Ort, Vorbereitung, Leitung. Alles andere ist nicht weniger ein Geschenk für uns!
Unsere ROSA BECKER (blind), Oberhausen bei Heidelberg stammt
von der Ursprungsgruppe von Sr. Christiane
1971/Wurzeralm. Sie schenkt uns seit 1980 jedes Jahr mit ihrer Schwester
HILDEGARD die Wanderfreizeiten im Schwarzwald.
Die besten Helfer, die treuen Küchenchefinnen, sowie Führer sind aus
Familien in Oppenau.
WILLI ANETER jun. aus Wien seit der
Familienwoche 1972/Wurzeralm dabei durch seine Eltern (Mutter Gerti blind, Vater
Willi sehbehindert). Er hat schon manche Freizeit mitbegleitet bis Holland und
Liechtenstein. Dies Jahr 1986 hat er uns nach 2 Jahren Vorarbeit dafür die
erste Tandemfreizeit im Burgenland geschenkt durch seine Familie verstärkt,
besonders sein Bruder Walter - und seinen sehr vielen Freunden. Abwechselnd mit
Holland will Willi diese Freizeit jedes zweite Jahr durchführen - bis zu
den Reit- und wohl auch Surfergänzungen.
Ein ganzes Team erwartet uns schon im Seewinkel: Wawa Theo (Weiden), Pech Paul
(Podersdorf) und Haschek Josef (Wallern) mit seinem extra gegründeten
Verein für spezielle Einsätze für Behinderte.
P. DIETMAR NEUMANN (Graz), 1975 im Rätikon dabei, schenkte uns die Bergwoche im Hochschwab (1978) mit seinem Mitbruder P. Oswald Rosenberger und seinen Studenten mitgestaltet. Ob Du von Deiner Pfarre in Wien trotzdem einmal wieder zu uns finden kannst?!
Dir. RICHARD LIPP war 1975 Präsident der Lions in Reutte. Um diese wirklich für Blinde aktiv werden zu lassen, hat er mich herangeholt. So ist unter der Leitung von Dr. REINHOLD WOLF ihr ehemaliges Werk für uns gewachsen.Seit 1976 hat er mit den Lions und mit seiner Familie dies geschaffen, was wir schon im vorigen Jahr in diesem Heft Euch vorgestellt haben. Bei der "Jubiläumsfreizeit" auf der Ehrwalderalm (1986 - siehe Bericht) ist dies "a bissl" freudig gefeiert worden. 24 Angebote kann ich zählen - in den Bergen Tirols, im Bayernland - Wanderungen in der Toscana und Venedigfahrt.
Ein Extra Vergelt's Gott im Namen aller. Wieviele Freunde habt Ihr schon gefunden - haben Euch gefunden?!
Bist Du 1976 das erstemal auch bei uns dabeigewesen lieber GUSTL PIERER, war es früher oder später, wo? Jedenfalls bist Du über die Tiefenpsychologie schon die Jahre vorher durch Deinen Freund Fritz Breidler (blind) in unseren Kreis gelangt und hast für 1984 die Bergführerverantwortung im Rätikon übernommen. Dein einmaliger Lebensgewinn im Rätikon wird Dir ja auf immer zur Seite bleiben!
1977 hat Karla Kunz (blind) aus Zürich mit uns im Rätikon mitgemacht und so ist ihr Vater KARL KUNZ uns so nahe gekommen, daß er uns die drei Schweizer Wander- und Bergfreizeiten von 1981 bis 1983 in Oberiberg (nahe Maria Einsiedeln) geschenkt hat.
Schon auf der ersten Schweizer Freizeit war JAN VAN RAAY (aus
Holland) dabei und hat uns nach dem Vorbild von Karl, der uns die Schweiz
erschlossen, den Weg in seine Heimat Holland geöffnet. 1982 war die erste
Tandem-Freizeit.
Er hatte gleich einn Team zu Seite - woraus FRANZ HUYS mit
seiner Familie stammt, der nun zusammen mit Jan uns Tandemfreizeiten weiterhin
schenken wird. Auch Marja Coenen (1986 in Innichen dabei) gehört zum
erfreulich vielseitigen Team.
Das Mitarbeiterteam für den Hochficht zum Alpin und Langlaufunterwegssein umfaßt die ganze Umgebung bald - Rohrbach mit TRAUDL PREINING - die Schar bis Aigen und die Herren vom Stift Schlägl mit den Novizen. Das ist eben das gesunde obere Mühlviertel!
LABMAYR GERHARD, Linz, seit vielen Jahren beim Blindensportclub Linz und bei uns schon oft dabei - auch mit-leitend - und seine Wanderfreizeit im Innviertel für Blinde und Körperbehinderte (im Rollwagerl unterwegs) war ebenfalls einmalig.
Weil er sich das rote Kreuz auf schwarzem Grund nicht erklären konnte bei
der Feier von 30 Jahren Diözesansportgemeinschaft (zu der wir in
Oberösterreich irgendwie mit den Blindenfreizeiten verwandt sind) ist
Ing. RUDOLF PESSL mit seiner
Frau Christine auf uns aufmerksam geworden. Mit seinem Freund HUEMER
FRANZ und seinem Bruder Walter gestaltet er in vereinten Kräften
mit Toni und Marianne Brugger unsere Südtiroler Freizeiten in Innichen.
Einmalig ist: Zwei Jahre früher als geplant ist
Ing. Peßl in Pension gegangen, um sich ganz
frei der Gestaltung unserer Blindenfreizeiten (und auch anderen Aufgaben
für Blinde in Oberösterreich) widmen zu können. Er will mit
unserem Büro in Linz ein Kernteam bilden, das die erforderte Arbeit zur
Durchführung und Ausgestaltung der Freizeiten mit all unseren bekannten
Leitern gewährleistet.
Ist das nicht beste Garantie für lebendiges Weiterbestehen?!
Immer Dir zur Seite Dein, unser Freund PFARRER GERHARD MACHATA, Altaussee/Steiermark als Helfer und in seinem treuen priesterlichen Dabeisein.
LEONHARD PENZ (Steinach/Tirol) hat nach seinem Dabeisein in Innichen/Südtirol 1984 (Freiwillig sozialer Sommereinsatz) ganz spontan gleich 1985 in seinem Heimatort uns die "Bendelstein-Wander- und Bergfreizeiten" durchgeführt und bietet sie 1987 wieder an. So schnell wie Du in Deinem jugendlichen Schwung hat kaum einer unser "Bergkreuzl" erhalten, Leonhard (1985: Holland, Innichen und Bendelstein - gleich dreimal dabei!)Deine Familie und Deine Freunde, besonders Hans sind Dir ja für Deinen Einsatz prima zur Seite!
Unser Ehepaar ROSINA und HERBERT SCHWINGENSCHLÖGL (Mautern
bei Krems in der Wachau) waren uns seit 1973 durch die Yoga-Kurse für
Blinde verbunden.
1983 haben sie unsere Bergwoche im Rätikon mit Yoga ergänzt. Jedes
Jahr ward Ihr seither dabei. In diesem Jahr (1986) gab es durch Euch und
HEINZ KELLNER (St. Christophen,
Niederösterreich - als Gast in Goldegg/Salzburg 1979 dabei und schon viele
Jahre Leiter des Blindenapostolates der Diözese
St. Pölten) die Wanderwoche vom Stift Zwettl
(Niederösterreich). Fortsetzung wird 1987 in St.
Ägyd/Niederösterreich sein.
Wie viele Freunde (gerade dabei auch viele Blinde) uns schon Freizeitplätze im In- und Ausland erschlossen haben, wer alles mithilft für die Bergkameradentreffen und die Freizeitwochenenden ermöglicht, kann ich Euch erst im nächsten Heft berichten. Es wäre hier einfach zu viel des Guten - Gott sei Dank - ! - von all dem, was sich aus der ersten Wurzeralm-Bergwoche 1971 entwickelt hat. Jedenfalls hätten wir beide, Du, Sr. Christiane und ich, und unsere Freunde von damals nie uns vorstellen können, welche neue Welt für Blinde und Sehende daraus werden wird.
Mein Leben aus den Blindenfreizeiten -
besonders aus den Bergwochen!
Am Beginn eine kurze Vorgeschichte: Im Jahre 1942 erlitt ich beim Militärübungsdienst als Flammenwerfer eine sehr schwere Blendung, die im Laufe von 30 Jahren zur vollen Erblindung führte; verbunden mit einer erheblichen Schwerhörigkeit. Zwei Hörgeräte erleichtern mir das Hören, doch ein gesundes Ohr können sie nicht ersetzen.
Durch Tonbandbriefwechsel mit Frau Stefi Schäffner in Graz - die inzwischen
auch Bergkameradin geworden ist - erfuhr ich von der Gründung der
Bergwochen und über Kameraden Max Roßbacher kam ich zu
P. Wilfried Lutz.
1971 war es bereits ausgebucht und so begann unser Start 1972 bei der
Familienwoche auf der Wurzeralm.
Zu den besonderen Erlebnissen zählt auch die Verleihung des Bergsteiger-Kreuzl 1977. Es ist stets mein täglicher Begleiter. Ausserdem freute es mich sehr, daß ich ein solches einigen Bergkameradinnen und Bergkameraden überreichen durfte.
Zurückblickend muß ich feststellen, daß sich mein Leben gänzlich verändert hat. Alle diese Veranstaltungen haben mein Gebrechen im Kreise Gleichgesinnter vergessen lassen. Die Wanderungen bei fast jeder Wetterlage brachten mir die Natur und Gott nahe; dadurch steigerten sich Kraft und Gesundheit und so wuchs in mir die Ehrfurcht vor Gottes Schöpfung.Den Höhepunkt lieferten mir die hl. Messen, ob auf der Hütte oder im Freien und ganz besonders aber auf den Gipfeln der Berge.
Was mich besonders berührte war und ist, daß P. Wilfried vom 1. Tag an mich an seine Seite nahm und ich auf diese Weise die hl. Messe wörtlich von Anfang bis zum Ende hören und verstehen konnte. In allgemeinen Gottesdiensten kann ich durch mein Gebrechen keiner hl. Messe folgen.Was all diese Veranstaltungen besonders auszeichnet ist, daß in unsere Gemeinschaft Menschen kommen, die mit Herz und Liebe bei der Sache sind. Es gibt im Allgemeinen sehr viele Wandervereine, doch mit Behinderten wollen sie in der Regel nichts zu tun haben - und das ist sehr traurig - da hat man das Gefühl, an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu sein.
In den 16 Jahren ist das Werk von P. Wilfried mit Sitz in Linz durch ausgezeichnete Gruppenzusammenstellung eine äußerst "segensreiche Einrichtung" geworden.Im Namen unserer Schicksalsgefährten bitte ich alle zuständigen Stellen, einen Weg zu finden, diese für uns so wichtige Einrichtung in Zukunft zu erhalten und wenn möglich auszubauen.
In treuer Verbundenheit
Eure Wiener Freunde Karl und Juliana Seidl
PS: | Berg- und Wanderwochen für Blinde sind nicht als Hobby eines Einzelnen zu bezeichnen, sondern eine Gottesfügung. |
s/w-Grafik: 3 schneebedeckte Häuser im Nebel, großer Ast ragt oben
ins Bild
WENN WIR EINANDER BEGEGNEN
Wenn
wir einander begegnen, wissen wir, wer wir sind.
Wir suchen mehr, wissen wir, wer wir sind. |
Wir sind mehr als ein fliehender Schatten, mehr als ein Schrei im Wind: Wenn wir einander fördern und entfalten. Wenn wir einander die Last abnehmen. Wenn einer dem andern sagt: Gut, daß es dich gibt! Wenn einer verzeihen kann. Wenn einer hilft.
Wenn wir einander begegnen,
(aus: Ich begann zu beten |
s/w-Grafik: aufbrechende Knospe vor Sonnenscheibe |
NIEMAND IST SO ARM, DAß ER NICHT FÜR EINEN NOCH ÄRMEREN EIN SONNENSTRAHL, EIN LEBENSLICHT WERDEN KÖNNTE - NIEMAND IST SO REICH, DAß ER NICHT BEIDES BRAUCHTE! |
ÜBERLEBEN DURCH "ANDERS" LEBEN
Bosmans
EIN NACHLÄSSIGES, UNBESTÄTIGTES UND UNGLÜCKLICHES LEBEN ZU FÜHREN IST LEICHT; DAZU BRAUCHT MAN KEINE ANSTRENGUNG. UM GLÜCKLICH ZU SEIN MUß MAN SICH EIGENS BEMÜHEN. Ladislaus Boros |
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Das Bewußtsein,
zu einer Gemeinschaft
zu gehören,
stärkt
jeden einzelnen.
Jean Paul