Tandemwoche in Wijk aan Zee / Holland - 2013
Diese schöne Urlaubswoche in Holland habe ich der
Öffentlichkeitsarbeit von Gerlinde zu verdanken, denn mit ihrem Inserat in
einer Zeitung hat in meinen Gedanken die Reise schon im Jänner begonnen.
"Für eine Radfahrwoche an der Nordsee werden Begleiter gesucht,"
stand da geschrieben. Ich wusste, das ist das Richtige für mich und habe
mich angemeldet. So kam mir im Frühjahr der besorgte Gedanke, dass ich zwar
Radfahren kann, aber das Tandem-Fahren doch vorher üben sollte.
Glücklicherweise hat mir Franz bei einer ersten Probeausfahrt Tipps
für ein sicheres Fahren gegeben. Im Mai und Juni erlebte ich dann bei zwei
tollen Tagesfahrten in Oberösterreich die gute Organisation und
aufgeschlossene Geselligkeit in Tandem-Radfahrgruppen. Dann ging es los nach
Holland.
Mit dem Nachtzug fuhren wir nach Amsterdam, dort erwarteten uns Henk und Tineke,
die uns im Zug weiter begleiteten an die Nordseeküste bei Wijk aan Zee.
Zimmer und Essen fand ich super, vor allem das holländische
Frühstück. Nach den Strandspaziergängen in der Früh war mein
Hunger auch groß. Die Tandems waren anfangs ungewohnt, haben wohl auch
einige Technikerstunden - Dank an Didi und alle weiteren geschickten Hände!
- an Wartung gebraucht, dann konnten wir aber viele, viele Radfahr-Kilometer
gemeinsam in die Pedale strampeln. Sag einer, dass Holland flach ist, unsere
ersten und letzten 300 m pro Tag waren echt steil. So
viel Ehrgeiz meiner Beifahrer hat mich auf diesen letzten Metern immer wieder
überrascht. Wir alle genossen eine herrliche Spätsommer-Woche,
Sonnencreme war Pflicht. Henk hat mit seinem Team in Holland ein vielseitiges
Besuchs-Programm als Tagesziele für uns organisiert, zum Beispiel
Führung auf einem Schau-Bauernhof, Besuch eines Freilichtmuseums mit
Windmühlen, Fahrt nach Amsterdam mit dem Boot, zum Käsemarkt in
Alkmaar - einige machten auch selbst Käse in einem Käseseminar. Wir
Piloten haben nicht immer alle Abzweigungen bei den Kreuzungen richtig genommen,
sind bei den sogenannten "knooppunten" teilweise sogar im Eissaloon
gelandet. Wichtig war mir, dass abends wieder alle sicher im Hotel ankamen. Am
Schönsten fand ich immer das Radfahren, das Tratschen zu zweit oder viert.
Wenn dann abends unsere Beine redlich müde waren, gab es jeden Tag ein
anderes Abendessen, ich fand alle köstlich. In dieser Woche habe ich
erlebt, dass in der Gemeinschaft von Sehenden und Nicht-Sehenden vieles geht,
sogar Minigolf spielen, und es war echt lustig. Gute Organisation und viel
Vorarbeit brauchte es, um uns als Urlaubergruppe mit 19 Tandems heil und froh
durch eine Woche zu begleiten, herzlichen Dank an Henk und Gerlinde, sowie an
alle, die zum Gelingen beigetragen haben. Ich weiß, ich fahre gerne wieder
einmal mit.
Elisabeth B.,
sehend,
erstellt nach kleinen Notizen und Gesprächen mit anderen
Teilnehmern im September 2013