Almrauschblüte im Tal der Almen in Hüttschlag im Nationalpark Hohe Tauern vom 16. bis 23. Juni 2018
Für mich war dies die dritte Blindenwanderwoche als Begleiterin und ich blicke mit Freude zurück. Das Hotel "Hüttenwirt", welches von Werner und Anni geführt wird, ist ein liebevoll eingerichtetes Haus mit schönen Zimmern und ganz hervorragender Küche. Hier gibt es auch eine Hauskapelle, wo wir morgens immer Andacht hielten. Bei der herzlichen Begrüßung merkte ich, dass sich viele der TeilnehmerInnen schon kannten. Die Gruppe war mit 21 Personen gut überschaubar.
Der Sonntag war der erste Wandertag. Nach dem Kirchenbesuch wanderten wir mit Werner im Tal den Kapellenweg entlang.
Am Montag begleite uns Pfarrer Rupert, der Bruder des Hüttenwirts, auf die Reitalm. Diese umfasst ein riesiges Almgebiet. Wir bestaunten die Almblumen, die Kühe und das Jungvieh. Das Wetter war anfangs nicht so gut, aber nach dem Einkehren klarte es auf. Auf dieser Alm hat auch der Priesterkollege Bernhard eine Hütte, wo wir noch vorbeischauten und in seiner kleinen Kapelle Andacht hielten.
Am Dienstag wanderten wir vom Hotel zur Hirschgrubenalm, wo es wieder eine gute Jause gab.
Am Mittwoch fuhren wir mit dem Bus nach Holzlehen. Von dort gingen wir zur Niggeltalalm und weiter zur Viehhausalm. Hier hatten wir einen wunderbaren Blick über das ganze Tal.
Am Donnerstag machte sich unsere Wirtin Anni frei und begleitete uns. Wir fuhren ins Elmautal und marschierten bei Sonnenschein auf die Filzmoosalm. Die Gruppe der geübteren Wanderer nahm den Steig, die anderen gingen gemütlich den Güterweg. Oben auf der Almhütte gab es wieder eine gute Jause mit Almbutter und selbsterzeugtem Käse. Nach der Stärkung ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Der Freitag war dann unser letzter Wandertag, die Wetterprognose war schlecht, deshalb blieben wir wieder im Tal und fuhren mit dem Bus zum Talschluss. Von hier aus marschierten wir zum Wasserfall und zum Ötzlsee. Einige wollten den Weg bis zum Hotel zurückgehen, die restlichen fuhren wieder mit den Autos zurück. Im Hotel durften wir dann mit der Wirtin Bauernkrapfen backen. Sie zeigte uns, wie man die Krapfen richtig auszieht, danach wurden sie mit Kaffee verzehrt. Mmmhh!
Werner nahm immer auf alle Rücksicht. Eine Teilnehmerin war diesmal nicht so gut beisammen, aber er fand immer einen Weg, um auch sie mitzunehmen. Die stärkeren Wanderer stiegen manchmal noch von der Almhütte weiter hinauf, um den Tag ganz auszukosten.
Nach dem Nachtmahl saßen wir oft noch mit Werner und Anni zusammen, Christian spielte auf der Gitarre, und wir sangen dazu. Alfons konnte viele Witze erzählen, und Wolfgang und unsere Wirtin Anni gaben ein lustiges Duo ab. Anni aus Neumarkt hat ein wirklich gutes Gedächtnis, sie konnte immer sagen, welche Wanderung in welchem Jahr gemacht wurde.
Ursula trug zum Abschluss die Vorkommnisse der Wanderwoche in Reimform vor, das war voll treffend!
Sehr genossen habe ich wieder, wie viel Humor unsere blinden Wanderfreunde haben und dass sie so gut mit ihrer Lebenssituation zurechtkommen. Ich hatte wieder viele nette Begegnungen und werde gerne wieder mitwandern.
Elfi M., sehend