Bergsteigen in Toblach / Südtirol vom 10. bis 17. September 2022
Mit voller Begeisterung, Dankbarkeit und schönen Erinnerungen blicke ich auf die Bergwoche in Toblach zurück. Die Gruppe voller liebenswürdiger und interessanter Menschen, die ich im Laufe der Woche kennengelernt habe, hat mich herzlich aufgenommen.
Auch wenn ich als Kind öfters tageweise in Imst bei der Bergwoche mitging, war ich dennoch etwas aufgeregt. Denn wie ist es mit einem blinden oder sehbehinderten Menschen die Berge zu besteigen? Wie viel muss ich ansagen? Solche Fragen gingen mir durch den Kopf. Doch diese Bedenken waren, wie sich später herausstellte, umsonst.
[Die Woche begann für fast alle mit der Anreise aus allen Ecken Österreichs und Deutschlands. Auf der Zugfahrt traf ich Wolfgang und Birgit, die ich noch von Imst kannte. Nach einer erschwerten Anreise mit dem Zug, da der geplante Zug ausgefallen war, wurden wir von Franz bei bestem Wetter vom Bahnhof in Toblach abgeholt.]
Die Touren wurden von Ursula und Franz sehr passend gewählt. Franz gab immer ein sehr gutes Tempo vor, sodass jede/r gut mitkam und niemand sich stressen musste, um den Anschluss nicht zu verlieren. Ursula sorgte dafür, dass jede/r den Gipfel erreichte und niemand im Gebüsch vergessen wurde. Die Touren führten von Toblach aus nach Norden in das Urgestein und nach Süden in die Dolomiten. Die Wege waren sehr abwechslungsreich, Forststraßen, wurzelige und schottrige Steige, Wiesen, Kletterpassagen, flache und steile Wege...
Schon nach der ersten Stunde bekommt man als sehende Begleitung ein Gefühl dafür, welche Stolpersteine und Hindernisse man ansagen sollte und wie man still über den Rucksack Hindernisse ansagt. Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir als Neuling beim Führen entgegengebracht wurde und die Gipfel, die wir gemeinsam erreicht haben.
Ein besonderes Highlight war die Einkehr an unserem einzigen Regentag auf der Laxieden Alm, bei der wir auf dem Rückweg herzlich mit warmen und kalten Getränken und einer Brettljausn mit Käse, Butter und Wurst aus Eigenproduktion der Sennerin versorgt wurden. Wir waren alle dankbar für die Gastfreundschaft und die feine Jause.
Wir wurden jeden Tag von Christina und ihrem Team im Hotel Stauder verwöhnt, ob es ein Cappuccino, Latte oder Bier nach der Bergtour auf der Terrasse war, zum Ausklingen des Tages ein Wein oder Spritzer oder das leckere Frühstück und Abendessen.
Ein großes Danke an Ursula und Franz für die Einladung und die Organisation und an alle, die dabei waren, für die schöne Zeit! Bis auf ein Wiedersehen!
Jeremias R., sehend