Kulturwanderwoche in Graz - 2001
Eine bildschöne elegante Schimmelstute reibt ihren Kopf an meiner Schulter, ihr Fohlen knabbert versonnen am Blusenärmel, ein anderes lässt sich zutraulich die Nase streicheln: Pferde, rundum Pferde - wunderbar! Der Besuch bei der Mutter-Kind-Gruppe des Lipizzanergestüts Piber war für mich das faszinierendste Erlebnis einer an Eindrücken überreichen Woche.Einige Momentaufnahmen aus diesen ausgefüllten Tagen: Ein junger Mann mit Flöte in einem historischen Kostüm, der unter dem Uhrturm, dem Grazer Wahrzeichen, Barockmusik spielt; ein Gasthof, der gerade geschlossen hat und uns trotzdem kühle Getränke und ein Obdach für eine Rosegger-Lesung während des Gewitters gibt; die Kehrseite der Gesellschaft in der Obdachlosensiedlung "Vinzidorf"; die farben- und tastfrohe Hundertwasser-Kirche (von Bärnbach), die als Paradiesvogel mitten in der "Provinz" neugierige Blicke und religiöse Gedanken von Gläubigen und Nichtgläubigen anlockt; eine Gruppe erschöpfter Wanderer, auf dem Rand des Brunnens von Stift Rein sitzend, die Füße im Wasser, und Abt Petrus, der uns erst mit einem Durstlöscher und dann mit Besitzerstolz erfüllten Worten über sein Zisterzienser-Stift stärkt; eine doppelte Amts-Wendeltreppe (in der Grazer Burg), die die Ankommenden den Blicken der Weggehenden entzieht und nicht zuletzt der gemütliche Garten des Odilien-Instituts, der auch bei größter Hitze immer noch ein kühles Plätzchen bot.
Alles in allem war es eine sehr gelungene Woche, gut durchdacht und organisiert, mit einer Gruppe, die vom ersten Tag an zusammenpasste. Bestimmt gibt es in Österreich noch mehr sehenswerte Landeshauptstädte - ich freue mich schon auf die nächste!