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zur Navigation Inhalt überspringen Kultur- und Wanderwoche - Entdeckungstour rund um den Grazer Schloßberg - 2012

GRAZ - Herz der grünen Steiermark

Heuer durften wir unter der seit vielen Jahren bestens bewährten und wie immer gewissenhaft vorbereiteten fachkundigen Leitung von Heinz Kellner die Stadt Graz und ihre Umgebung kennenlernen.

Von den Barmherzigen Schwestern wurden wir in ihrem Exerzitienhaus zuvorkommend betreut. Die zentrale Lage unserer Unterkunft war optimal. So erkundeten wir viele Besonderheiten der wunderschönen Stadt - wie den legendären Schloßberg mit seinem Uhrturm, die gut erhaltene Innenstadt mit Dom, Franziskanerkirche und Landhaus, die Burg mit ihrer doppelten Wendeltreppe und das Zeughaus. Wir stärkten uns mit leckeren steirischen Köstlichkeiten im Stadtbauernhof und lauschten immer wieder der Mur, die durch die Stadt fließt und gerade Hochwasser führte.

Unsere Ausflüge waren außerordentlich beeindruckend. Im Sensenmuseum Deutschfeistritz erfuhren wir hautnah wie bis vor ein paar Jahren in 35 beschwerlichen Arbeitsschritten und unter schrecklichem Lärm aus Roheisen eine Sense hergestellt wurde. Gute Luft und einmalige Eindrücke verschaffte uns die Lurgrotte in Peggau (eine Tropfsteinhöhle).
Wie eine Muschel erschien uns die ungewöhnliche aber heimelige Kirche in Thal bei Graz, die vom modernen Künstler Ernst Fuchs gestaltet wurde. Interessantes über die derzeitige jüdische Glaubensgemeinschaft erfuhren wir beim Besuch in der Grazer Synagoge.

Die Grazer Stadtpfarrkirche St. Andrä kann viele ungewöhnliche, moderne Kunstwerke vorweisen. In dieser Kirche durften wir den Sonntags-Gottesdienst mitgestalteten und uns beim anschließenden Pfarr-Café mit der Bevölkerung austauschen. Unsere stimmungsvolle Dank- und Abschlussmesse feierten wir am Grazer Kalvarienberg. Das ist der älteste Kalvarienberg in Österreich.

Der berühmteste Steirer Arnold Schwarzenegger durfte natürlich nicht fehlen. Seinen Werdegang erlebten wir sehr anschaulich im Museum, das im Haus, in dem er seine Kindheit verbrachte, eingerichtet wurde.

Wir hatten aber auch selber einige urige Steirer in unserer Gruppe. Zum Beispiel unser Franz Kirnbauer, der immer wieder Geheimtipps gab und uns mit Gesang und Gitarrenbegleitung unterhielt.
Unser Grazer Freund Florian organisierte für uns kurzfristig einen besonderen musikalischen Leckerbissen. Ein Privatkonzert mit drei exzellenten klassischen Musikerinnen aus Weißrussland, die gerade als Straßenmusiker durch Österreich reisten.
Einen abwechslungsreichen Abend mit Geschichten vom steirischen Heimatschriftsteller Peter Rosegger und dazu sangen wir alle gemeinsam steirische Volkslieder unter der Anleitung des Grazers Rudi Glettler und seiner Frau Hermi.
Unsere liebe Grazerin Maria Greimel ist seit vielen Jahren eine treue und verlässliche Begleiterin bei den Kultur- & Wander-Wochen. Mit Ingrid Oberlenz ist heuer eine weitere Grazerin zu unserer bunt gemischten Gruppe dazu gekommen.

Und im nächsten Jahr werden wir Tirol mit seiner Landeshauptstadt Innsbruck mit unserem Heinz unsicher machen, darauf freuen wir uns schon heute!

Herzlicher DANK an unsere sehenden Teilnehmer für die umsichtige Begleitung.
Norbert Dornauer (blind) & Ingrid Heinz (sehend) (12.09.2012)


Graz entdeckt in Handarbeit

"Es war eine tolle Woche", ist Angelika M. aus Oberösterreich begeistert. Mirko S., der als Vollbinder ganz allein aus Berlin angereist war, sagt: "Ich könnte gar nicht sagen, welcher Tag der schönste gewesen ist."
Blinde aus fast allen österreichischen Bundesländern und fünf aus Deutschland entdeckten mit ihren Begleitern während der Kultur- und Wanderwoche vom 14. bis 21. Juli die steirische Landeshauptstadt Graz und ihre Umgebung.
Schon die Sonntagsmesse am ersten Tag in der Stadtpfarre St. Andrä war ein Erlebnis - für die 27 Personen umfassende Gruppe, aber auch für die Pfarrgemeinde: Eine Blinde las die in Punktschrift auf einem Laptop gespeicherte Lesung, die blinden Gäste gestalteten die Fürbitten und überreichten dem Zelebranten, dem St. Pöltener Blindenseelsorger Dr. Gottfried Auer, die Gaben von Brot und Wein. Nach dem Gottesdienst gab es in dieser künstlerisch interessant gestalteten Kirche mit den Händen viel zu entdecken: den mit Spiegelfragmenten belegten Altar, das aus Stahl und Glas gestaltete Lesepult usw.
Nach zwei aufschlussreichen Stadtführungen, einem Besuch im historischen Zeughaus mit seiner umfangreichen Waffen- und Rüstungssammlung und dem Verkosten steirischer Spezialitäten im sogenannten "Stadtbauernhof" besuchte die Gruppe auch das Museum im Geburtshaus von Arnold Schwarzenegger in Thal, eine Sensenschmiede in Deutschfeistritz und die mit Tropfsteinen besetzte Lurgrotte in Peggau.

Den eindrucksvollen Abschluss bildete eine ausführliche Führung über den Kalvarienberg am Grazer Stadtrand, einer Nachbildung der Heiligen Städten von Jerusalem. Bei der Schlussmesse in der Kalvarienbergkirche dankten die Teilnehmer für die abwechslungsreiche Woche und für die vielen Begegnungen mit offenen, verständnisvollen Menschen. Der Leiter der Gruppe, Heinz Kellner vom Blindenapostolat St. Pölten: "Die Grazer haben sich wirklich von der besten Seite gezeigt."

Die Kultur- und Wanderwoche ist ein Spezialangebot im Rahmen der Blindenfreizeiten, die vor mehr als 30 Jahren von Pater Wilfried Lutz ins Leben gerufen wurden. (Mehr dazu unter Archiv-fremde Internet-Seite in neuem Fensterwww.BlindenApostolat.At/Blindenfreizeiten)

Heinz Kellner