Bergwandern in St. Martin am Tennengebirge / Salzburg vom 19. bis 26. August 2017
Ich war schon sehr gespannt, was mich hier erwarten würde - auf gemütliche Almwanderungen und einen Hütteneinkehrschwung war ich eingestellt, anschließend einen Saunabesuch im Waldheim. Ich wurde eines Besseren belehrt!!
Der Wettergott meinte es gut mit uns. Der Regen hörte auf, als wir am Sonntagvormittag die Autos zu unserem ersten Wanderziel verließen. Flott stürmten wir zuerst auf einer Forststraße, dann auf einem gut begehbaren Steig den Frommerkogel hinauf. Der Einkehrschwung beim Retourweg an der Hütte endete für manche von uns im Stall.
Flexibilität war in dieser Woche zwecks Nässe von oben angesagt. Kurzfristig wurden die Wanderziele in der Früh beim Frühstück immer wieder verändert und den gegebenen Verhältnissen angepasst. Unsere weiteren Gipfelsiege am Montag und Dienstag waren das Hochgründeck und der Gamskogel.
Die Martinstour führte uns am Mittwoch auf die Lungauer Kalkspitze, welche schon recht anspruchsvoll für manche war. Die sehr kühle und starke Prise ab dem Kamm ließ auch mich für kurze Zeit überlegen umzudrehen, meine Begleitung Sabine und ihr Vierbein waren da ganz anderer Meinung, als sie das Gipfelkreuz erblickten. Rauf hieß die Devise!!
Der Donnerstag hatte es in sich. Franz erklärte am Mittwochabend die Tour für den nächsten Tag. "Mit dem Ikarus hinauf und 300 Höhenmeter Abstieg ...". Meine Frage dann: "Kann man sich den Ikarus und die 300 Höhenmeter Abstieg ersparen und vom Tal gehen?" Die Idee wurde geboren, von Fön-x zum Leben erweckt. So startete ein Teil der Gruppe die Donnerstagstour auf den Eiskogel vom Tal aus, während die anderen die Tour wie von Franz geplant durchführten. Steil und nochmals steil, über Geröll und kleine seilversicherte Passagen ging es aufwärts, wieder 50 Höhenmeter abwärts und wieder 200 Höhenmeter aufwärts zum Gipfelkreuz. Das Schwitzen hat sich gelohnt, es war wunderschön und warm. Den Gipfelschnaps habe ich mir verkniffen, der Abstieg lag noch vor mir, Konzentration und Trittsicherheit waren erforderlich. Die Belohnung holten wir uns auf der Hacklalm, wo der Durst und Hunger ausreichend gestillt wurden.
Nach dieser Woche hatte ich ca. 5.400 Höhenmeter in den Beinen, so viel zur Gemütlichkeit. Es war einfach nur genial.
Danke Franz und Martin für die tolle Organisation, den geduldigen BegleiterInnen, Petra und ihrer Familie für Unterkunft und Essen und allen TeilnehmerInnen, die für die Stärkung der Lachmuskulatur gesorgt haben.
Die Bergwoche in St. Martin am Tennengebirge ist eine Erfahrung wert, ihr werdet es nicht bereuen!!
Daniela B., blind