Bergsteigen in Toblach / Südtirol vom 15. bis 22. September 2018
KURZFASSUNG
Nach erfolgter rechtzeitiger Anreise aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten wir die Bergwanderwoche bei durchwegs gutem Wetter genießen. Regen gab es nur an zwei Abenden. Jede Wanderung für sich war ein einzigartiges Erlebnis und dank des guten Wetters gab es keinerlei Abstriche. Acht blinde und fünfzehn sehende Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbrachten wunderbare Wandertage in den Südtiroler Dolomiten, sowie lustige, erlebnisreiche, gemeinsame Stunden im Hotel. Franz und Ursula waren in der Vorwoche die Touren vorbereitend abgegangen, sodass wir keine unliebsamen Überraschungen in Form von Murenabgängen oder gesperrten Wegen zu befürchten hatten. Wanderziele waren - in chronologischer Reihenfolge - der Helm, der Kasamutz, der Monte Piano, die Gailspitze, der Hochalpenkopf und die Gantraste! In sechs Tagen wurden ca. 6.000 Höhenmeter bewältigt, eine wahrhaft bemerkenswerte Leistung. Es gab Gott sei Dank keine nennenswerten Ausfälle. Ernst, Peter, Ulrike und Ursula mussten aufgrund kleinerer körperlicher Gebrechen kurze Auszeiten nehmen. Zu Beginn jeder Bergwanderung und auf den Gipfeln wurde mit Texten und Liedern der Schöpfung gedacht und gedankt. Am Ende der letzten Wanderung feierten wir nahe der Haunoldhütte eine Andacht mit Liedern und Texten. Ebenso ließen wir vor jedem Abendessen den Tag mit einem kurzen Text ausklingen. Es war ein Geist des bedingungslosen Mit- und Füreinanders spürbar, der besonders durch die intensive und sehr persönliche Betreuung des Teams des Hotels Stauder unterstützt wurde. Ein großes Danke an der Stelle den Gastgebern! Tief beeindruckt und mit dem Wunsch einander wieder treffen zu wollen, reisten wir am Samstag von Toblach ab.
Hans M., sehend
LANGTEXT
15.09.2018 - Anreise Toblach
Nach einer verkehrsarmen ca.
4-stündigen Anfahrt sind wir, Romana, Uli und ich (Hans) in Toblach
angekommen und herzlich willkommen geheißen worden. Sofort kam man ins
Gespräch, stellte einander vor und es war sofort ein Geist des Miteinanders
spürbar. Nach dem ersten gemeinsamen Abendessen wurden dann noch
administrative Infos ausgegeben, bevor noch ein letzter Umtrunk vor dem zu Bett
gehen eingenommen wurde. Franz und Ursula waren in der Vorwoche die Touren
abgegangen und hatten damit die kommenden Tage bestens vorbereitet.
16.09.2018
Die erste Tour führte uns nach dem Frühstück auf den
"Helm", ein Grenzberg zwischen Österreich und Südtirol. Bei
bewölktem aber durchaus schönem Wetter ging es rund 900
Höhenmeter bergauf. Nach kurzer Rast mit gemeinsamem Lied im Kreis der
Mitwanderer ging es zurück zum Parkplatz, doch zuvor wurde noch, wider
Ankündigung und Erwarten, ein "Einkehrschwung" auf der
Lärchenalm gemacht. Ernst konnte wegen Unwohlseins leider nicht teilnehmen.
Ein erster ereignisreicher Wandertag ging mit gutem Abendessen, guter Stimmung
und gemütlichem Ausklang zu Ende!
17.09.2018
Die Tour führte nach dem Frühstück auf den "Kasamutz".
Für einen blinden Teilnehmer war die Tour aufgrund verschiedener
Umstände wider Erwarten zu anstrengend und so musste beim Absteigen die
Bergrettung verständigt werden. Er wurde in Begleitung von Margit ins Tal
gebracht und anschließend zur Beobachtung ins Krankenhaus Innichen
gefahren. Der Rest der Mannschaft stieg nach gemeinsamen Warten ab. Am Abend
trübte der Ausfall von Peter die Stimmung ein wenig.
18.09.2018
Von vielen herbeigesehnt war am dritten Tag der "Monte Piano" am
Programm. Ein besonderes Highlight war der
seilversicherte Weg entlang von Höhlen und Tunnel des
1. Weltkrieges. Kurz vor dem Wetterumschwung mit
Regen gelang der Abstieg und die Rückfahrt ins Hotel, sodass niemand
"nass" wurde! Ein erlebnis- und ereignisreicher Tag ging ohne Probleme
zu Ende. Der Abend stand wieder ganz im Zeichen von Abendessen und
gemütlichem Beisammensein.
19.09.2018
Wunderschönes Wetter war vorhergesagt, was anfangs auch stimmte und
später allerdings durch dichte Bewölkung etwas Lügen gestraft
wurde. Geregnet hatte es allerdings nie. Dafür durften wir auf dem Weg zum
"Kalksteinjöchl" und weiter auf die "Gailspitze" mit
Bachquerungen in Berührung kommen, was aber zu keinem "nassen
(Un-)Ausfall" führte. Neben Peter, der sich noch im Krankenhaus zur
Beobachtung befand, musste auch Uli aufgrund einer Magenverstimmung pausieren.
Margit holte Peter am Abend vom Krankenhaus ab. Die Freude war allen ins Gesicht
geschrieben, als Peter wieder zurück war. Abendessen und gemütliches
Zusammensein waren damit wieder ungetrübt.
20.09.2018
Heute ging's mit dem Auto zum idyllischen "Pragser Wildsee" und von da
auf den "Hochalpenkopf". Es war neben einer wunderschönen Tour
auch der erste "vollkommen sonnige" Bergtag mit wenig Bewölkung.
Der Start in der Früh im Schatten der Berge bei 7,5
°C war für die eine und den anderen doch
etwas "kühl". Mit den Höhenmetern stiegen Tagestemperatur
und Wohlgefühl. Um ca. 15:30 Uhr waren
alle wieder wohlbehalten zurück am Ausgangspunkt. Uli konnte wieder
teilnehmen, dafür musste Ursula mit Magenverstimmung pausieren. Peter und
Ursula verbrachten den Tag in Toblach. Der Abend endete wie die Abende zuvor
auch, bei bester Stimmung.
21.09.2018
Die letzte Wanderung ging auf die "Gantraste". Rutschig, viel Wald und
schönes Wetter waren die Parameter dieser Wanderung. Nahe der
Haunoldhütte wurde bei der Rückkehr vom Gipfel die Abschlussfeier
abgehalten. Nach dem Abstieg ging es zurück ins Hotel, wo uns die ersten
Mitwanderer verlassen mussten (Hubert, Uschi und Lotte). Nach dem Abendessen
wurde noch der Abschluss der Wanderwoche im Hotel begangen. Franz, Ursula und
die Wirtsleute wurden beschenkt, Ernst gab ein
Knödelgedicht
zum Besten und bei guter Stimmung klang der Abend aus.
22.09.2018
Der Samstag stand ganz im Zeichen der Abreise. Nach dem Frühstück
verließen immer mehr Teilnehmer das Hotel in Richtung Heimat. Rainer aus
Frankfurt setzte seinen Urlaub mit der Weiterreise nach Venedig fort, um sich
dort mit seiner Lebensgefährtin zu treffen. Den Teilnehmern war die
große Freude über die schöne Woche deutlich ins Gesicht
geschrieben!
Hans M., sehend